Die diesjährigen Forschertage stellten uns vor große logistische Herausforderungen, viel Mühen und Einsatz – auf allen Seiten. Aber der Aufwand hat sich gelohnt – die beiden aktiven Jugend forscht Gruppen der Edertalschule – betreut von Herrn Croll - konnten fantastische Forschungsdurchbrüche erzielen.
Leona Becker, Mia Berghöfer und Felicitas Brandenstein (alle Q2) führen seit Sommer 2021 ein Projekt einer früheren Jungend-forscht-Gruppe unserer Schule fort. Es geht um so genannte „Superfruits“, in unserem Fall Heidelbeeren. Eine Hypothese ist, dass die „Super-Wirkung“ auf der Bindung von Schwermetall-Ionen durch die in Heidelbeeren enthaltenen Anthocyanen beruht. Diese Hypothese ist schwer zu bekräftigen, vor allem da die Anthocyane sehr pH abhängig sind und dabei ihre Farbe ändern – was ihre photometrische Analyse erschwert. In mühevoller Detailarbeit konnten die drei Jungforscherinnen dieses Problem überwinden und sehr vielversprechende Ergebnisse erzielen. Wir dürfen auf die weiteren Untersuchungen gespannt sein.
Jolie Albrecht, Romy Cronau und Jannis Müller (alle Q2) untersuchen in ihrem Projekt, ob sich auf Hühnerfleisch, das gekühlt oder eingefroren verkauft wird, antibiotikaresistente Bakterien finden lassen. Nach ausgiebigen und teils ungläubigen Recherchen erarbeitete die Gruppe zunächst die notwendigen mikrobiologischen Fähigkeiten. Diese Skills konnten Jolie, Romy und Jannis dann an den Forschertagen nutzen, um 17 Fleischproben auf selektive Bakterien und anschließend auf Resistenzen zu untersuchen. Erste Analysen der genommenen Blindproben bestätigten erschreckenderweise, dass manche Bakterien gegen gängige Antibiotika resistent sind, d.h. dass diese Medikamente bei diesen Bakterien nicht mehr wirken. Beunruhigend ist, dass darunter z.T. auch Reserveantibiotika waren, die in der Humanmedizin als Notfallmedikament verwendet werden sollen. Eine genaue statistische Auswertung der Ergebnisse folgt.
In der Regel arbeiten wir in den verschiedenen „Jugend forscht“ Projektgruppen in Freistunden/Mittagspausen oder nach Schulschluss. Aber vor allem für aufwändigere experimentelle Untersuchungen gestaltet sich diese Zeitplanung schwierig. Daher sind die Forschertage von solch überragender Bedeutung, da hier an 3 Tagen von der 1. Stunde bis in den späten Nachmittag ohne Zeitdruck intensiv geforscht werden kann.
Ein besonderer Dank gilt den Kolleginnen und Kollegen der Fachschaften Chemie und Biologie, die uns nicht nur in ihren Räumlichkeiten dulden, sondern auch interessiert begleiten und unterstützen. Hier wird viel fachliche Expertise geteilt, es wird mitdiskutiert und es werden wertvolle Fragen gestellt (special THX @ Herrn Evers).