Traditionell in der vorletzten Schulwoche finden unsere Forschertage statt. Hier können die teilnehmenden Schüler der „Jugend forscht”-AG der Edertalschule an ihren Projekten arbeiten, insgesamt drei Tage von der 1. bis zur letzten Stunde (je nach Bedarf mit „open end“). Dies ist besonders wichtig, da bei den regelmäßigen Treffen im Schuljahr aufgrund der unterschiedlichen Stundenpläne nur wenig Zeit bleibt, aufwändigere Experimente durchzuführen oder Versuchsanleitungen zu verbessern bzw. zu entwickeln. An den Forschertagen ist Schule, wie sie eigentlich sein sollte: Man beschäftigt sich intensiv mit den eigenen Projekten, egal ob es zur Pause klingelt oder die Schule normalerweise schon aus wäre. Zudem kann man über den eigenen Tellerrand schauen und andere Motivierte ebenfalls bei der Arbeit sehen. In diesem Jahr forschten 6 Schülerinnen an drei Projekten, betreut von Herrn Croll.
Viola Heydasch und Paula Schuchard (beide Q2) versuchen einen Gips zu entwickeln, der genauso stabil ist wie herkömmlicher Gips, sich aber mechanisch besser entfernen lässt – eine sinnvolle Sache, weil bei kleinen Kindern/Babys keine Gipssäge eingesetzt wird und das Entfernen des Gipses eine Stresssituation für die kleinen Patienten darstellt. Beide Schülerinnen konnten im Rahmen der Forschertage gute Vorarbeiten zur Messung der Stabilität leisten. Es bleiben jedoch noch Probleme: Vor allem das Auftragen der Gips-Varianten auf ein Trägermaterial und das anschließende Trocknen des Gipses führten zu ungeahnten Schwierigkeiten. Solche Probleme kommen auch bei echter Forschung vor. Hier gilt es, zügig Lösungen zu finden.
Marie Junk und Marleen Prinz (beide E2) wollen die Nitrat-Belastung von Oberflächengewässern und von Trinkwasser analysieren. Hierfür haben die beiden Jungforscherinnen einen Nachweis der Uni Rostock auf Mikroliter-Maßstab adaptiert. Nach etlichen Rückschlägen und Ungereimtheiten bezüglich der zu erwartenden Messwerte konnten die beiden Schülerinnen schwere Fehler im Nachweis aufdecken und erfolgreich korrigieren – die Erleichterung war deutlich spürbar. Jetzt können die beiden den Nachweis weiter entwickeln und hoffentlich bald an die eigentlichen Messungen der Proben kommen.
Laura Bradschetl und Sarah Kuhnhenn (beide E2) haben sich ein sehr schwieriges Projekt vorgenommen, an dem sich in der Vergangenheit schon zwei andere „Jugend forscht”-Gruppen versucht hatten: der Nachweis der Schädigungen von aquatischen Organismen durch Mikroplastik. Dieser oxidative Stress soll durch eine Farbstoffveränderung sichtbar werden, die dann mit einem Fotometer nachverfolgt wird. Laura und Sarah ist es während der Forschertage gelungen, den eigentlichen Nachweis in wesentlichen Punkten zu verbessern und die Sensitivität bis in den relevanten Bereich zu drücken. Dies sind wichtige Voraussetzungen, um jetzt erfolgreich weiterarbeiten zu können.
Die Forschertage wären ohne die Genehmigung der Schulleitung, die Vertretungs- und Raumplan-Organisation und vor allem die Duldung, Unterstützung und Hilfe der Kollegen nicht möglich gewesen. Vielen Dank dafür!