„Jugend forscht”-Forschertage 2019
Der Bericht der Forschertage 2019 hatte sich im digitalen Nirwana versteckt – und ist jetzt wieder aufgetaucht. Passend zum „Jugend forscht”-Regionalentscheid, der am 15.02.2020 in Kassel stattfand und an dem alle (!) unten beschriebenen Projekte teilnahmen.
Blut, Schweiß und Tränen – so lassen sich die letztjährigen „Jugend forscht”-Forschertage zusammenfassen. Vom 24.–26.6.2019 experimentierten und arbeiteten 18 Oberstufenschüler der Edertalschule an ihren verschiedenen Projekten. Neben den extrem heißen Temperaturen führten auch die immer wieder auftretenden inhaltlichen Probleme zu heftigen Schweißausbrüchen. Echte Tränen gab es zwar keine, aber es kann schon stark die Stimmung drücken, wenn man für sein Projekt brennt und immer wieder experimentelle Misserfolge verkraften muss. Wobei genau dies der Weg der Wissenschaft ist: Aus unerwarteten Ergebnissen zu lernen, die Herangehensweise anzupassen und hoffentlich am Ende zu jubeln. Dies alles ohne Erfolgsgarantie, aber gerade deshalb ist Wissenschaft ja auch so spannend!
In diesem Jahr konnten die verschiedenen Gruppen auch einen Blick über den eigenen Tellerrand wagen und hautnah von den Projekten der anderen Jungforscher erfahren. Neben zwei biochemischen Arbeiten (betreut von Herrn Croll), arbeiteten 14 Schüler an mathematischen Projekten (betreut von Herrn Blinn). Der Austausch über die verschiedenen Schulfächergrenzen hinweg und das interessierte und kooperative Miteinander ist uns als MINT EC-Schule ein besonderes Anliegen. So besuchten sich die Schüler gegenseitig während ihrer Arbeitsphasen und tauschten sich über ihre Vorhaben und Ergebnisse aus.
Folgende Projekte wurden während der Forschertage bearbeitet:
Laura Bradtschetl und Sarah Kuhnhenn (beide Q2) untersuchen den oxidativen Stress bei Daphnien (für die Wasserflöhe wurde tatsächlich das oben erwähnte Blut benötigt). Das höchst anspruchsvolle Projekt basiert auf einem Farbnachweis, den die beiden schon mehrfach verbessern konnten, der jedoch immer wieder neue Probleme hervorbringt. Es bleibt schwierig und muss weiter erforscht werden, aber wenn es wer schaffen kann, dann Sarah und Laura!
Marie Junk und Marleen Prinz (beide Q2) untersuchen den Nitrat-Gehalt lokaler Gewässer. Sie konnten nach fast 1 ½ Jahren Arbeit ihren Nachweis perfektionieren und während der Forschertage erste reale Proben messen. Auch hier geht es weiter und wir dürfen im Januar auf interessante Ergebnisse hoffen.
Eine Gruppe von angehenden Ingenieuren hat ihr YEA-Projekt „Bau einer Zauberwürfel-Lösungsmaschine“ in großen Schritten vorangebracht. Dieses Projekt zeigt die Tiefe und Breite der möglichen Arbeit an der ETS im MINT-Bereich deutlich auf: es wurden einerseits Apps programmiert, Schrittmotoren so fein justiert und im selbstgebauten Gehäuse montiert, dass die Maschine dauerhaft funktionieren kann. Individuell benötigte Teile wurden entweder aus Holz hergestellt oder kurzerhand mit dem 3D-Drucker erzeugt.
In der Mathematik-AG ging es als Reaktion auf die weltweiten „Fridays for future“-Demonstrationen um die Frage: „Was können wir im Kleinen bewirken, um unseren Beitrag für eine Verbesserung der Umweltsituation zu leisten?“
Die Schülergruppe aus den Klassen 11 und 12 setzten sich in drei Tagen zunächst einmal mit der Müllsituation an der ETS auseinander. In den Klassen der Mittelstufe wurde eine umfangreiche Dokumentation der mitgebrachten Verpackungen angefertigt und anschließend mit mathematischen Werkzeugen analysiert. Ein Fragebogen für eine Schüler- bzw. Lehrerbefragung wurde entwickelt und wird nach den Sommerferien umgesetzt. Zur Vervollständigung wurden auch die Situationen in der Mensa bzw. im Lädchen analysiert. An verschiedenen Stellen zeigte sich bereits deutlich, wie die Müllproblematik konkret verändert werden kann. Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung hat das Team bereits mögliche Strukturen entwickelt, wie man Multiplikatoren ausbilden kann und besser informiert.
Trotz der großen Hitze entstanden am Ende hervorragende Ergebnisse, auf denen im kommenden Schuljahr aufgebaut und weiter geforscht werden kann.