Wir, der Chemie LK von Herrn Croll der Q2, sind auf eine Exkursion nach Hatzfeld zu H&V (Hollingsworth & Vose) gefahren.
H&V ist eins der weltweit führenden Unternehmen in der Filterindustrie. Hier werden hochkomplexe Filter für Spezialanwendungen, z.B. zur Säuberung von Luft, Flüssigkeiten etc. hergestellt. Die Herstellung erfolgt über Papier-, Glas- oder Kunststofffasern.
Thematisch passte die Exkursion gut, da wir bereits im Unterricht Einblicke in die Kunststoffchemie hatten und Kohlenhydrate (u.a. Cellulose) ebenfalls schon behandelt wurden.
Zunächst wurde uns von Herrn Schüngel das Unternehmen, seine Geschichte und die beruflichen Möglichkeiten, welche bei H&V offenstehen, vorgestellt.
Zu Beginn der Führung bekamen wir einen Einblick in die Testlabore. In diesen Bereich werden die fertigen Produkte auf ihre Qualität getestet oder auch Konkurrenzprodukte analysiert. Hier werden u.a. Lichtmikroskope und auch Rasterelektronenmikroskope zur Untersuchung und Betrachtung der Materialstruktur genutzt, aber auch sehr spezielle Analysegeräte.
Nach dem Labor ging es zur Papierherstellung. Für diese werden große Mengen an Wasser pro Stunde benötigt, welche aus der Eder genommen werden. Das Wasser wird jedoch nicht verbraucht, sondern nach gründlicher Reinigung zurück in die Eder entlassen. Die in diesem Prozess hergestellten Papierfasern werden danach flächig auf ein Fließband gegeben, wo es dann durch ein Dampfverfahren trocknet. Die fertigen Filterpapiere werden dann auf große Rollen aufgewickelt und in der Regel zur Imprägnierung gebracht, wodurch es eine höhere Stabilität erhält, damit das Papier nicht beim Kontakt mit Wasser kaputt geht.
Anschließend ging es für uns zur Qualitätskontrolle: Hier wird die Qualität der eintreffenden Ware und des Wassers überprüft, damit auch eine gute Qualität der Produkte gewährleistet werden kann.
Zuletzt gingen wir zur Herstellung der Filter auf Kunststoff-Basis: Hier kommen zwei verschiedene Herstellungsverfahren zur Anwendung, woraus Produkte mit unterschiedlichen Porengrößen ergeben. Im sogenannten „Melt-Blow“ Verfahren können Poren im Mikrometer Bereich erzeugen werden. Beim zweiten Verfahren, welches wir uns angeguckt haben, werden fertige Faserballen aufgerissen, bis die einzelnen Fasern weiterverarbeitet werden. Diese Fasern werden dann gleichmäßig auf einem Filz verteilt und verdichtet, sodass Poren im Millimeterbereich entstehen.
Der Ausflug zu H&V war ein schöner Einblick in die Arbeitswelt und besonders durch die vielen verschiedenen Bereiche und Arbeitsabläufe sehr interessant. Für uns alle war es ein klasse Tag, an dem wir viel gelernt haben.
Robin Rauch, Q2