Vom Werdegang eines Autoren der Region (wlz-fz, 21.03.2013)

Biedenkopfer Stephan Thome liest für Schüler aus seinem heimatlichen Debütroman „Grenzgang“

lesung thome wlz fz 31 03 2013

Wir werde ich Autor? Lange bevor der gebürtige Biedenkopfer Stephan Thome seinen ersten – bis heute unveröffentlichten – Roman schrieb, stellte er sich diese Frage. Gestern beantwortete er sie Deutschschülern der Frankenberger Edertalschule. In der Pubertät probieren sich viele junge Menschen erstmals aus: Extremsport, Alkohol, Autofahren, Politik, Liebe – und oftmals auch: das erste eigene Gedicht, die erste Kurzgeschichte. Meist landet sie in der Schublade oder im Papierkorb, Ende. Wenige bleiben dran, sind von der Macht der Worte so gefesselt, dass sie sie zu ihrem Werkzeug machen, um neue Welten zu schaffen. Stephan Thome ist so einer. Mit seinem Debütroman „Grenzgang“ gelang dem Biedenkopfer der Durchbruch – als „auf Anhieb“ kann das allerdings nicht bezeichnet werden, wie er gestern vor einer elften und zwei zwölften Klassen der Frankenberger Edertalschule eingestand: Drei weitere Erstlingswerke liegen bis heute unveröffentlicht und von den Verlagen ungewollt in seinem Arbeitszimmer. „Ich glaube nicht, dass ich die noch einmal veröffentlichen werde. Ich habe diese Zeit gebraucht“, erzählte der promovierte Philosoph den Jugendlichen. Nachdem er abends zuvor sein neues Werk „Fliehkräfte“ vorgestellt hatte, las er den Schülern aus „Grenzgang“ vor. Die Geschichte des Buches findet während dieses großen Biedenkopfer Volksfestes statt. Ideale Bedingungen: Der Grenzgang wird nur alle sieben Jahre veranstaltet. So nutzt Thome das Fest für Rückblicke in die Vergangenheit der Protagonisten, einer Mutter und eines Lehrers.


 

Literatur wird lebendig (HNA, 16.03.2013)

Literarischer Frühling: Edertalschule baut Lesungen in Unterricht ein

lesung literarischer fruehling hna 16 03 2013

Der Literarische Frühling steht vor der Tür. Bei dieser Veranstaltung werden zahlreiche Autoren, wie Martin Walser, Bodo Kirchhoff oder Durs Grünbein aus ihren Werken vorlesen. Der Deutschlehrer und Schulleiter der Edertalschule, Stefan Hermes, baut die Lesungen in seinen Unterricht mit ein. Die Jugendlichen würden einige Lesungen besuchen, um Texte mal auf eine andere Art und Weise zu erfahren. „Meine Schüler haben den Beobachtungsauftrag zu schauen, wie sie selbst eine Lesung erleben und wahrnehmen“, sagt Hermes. „Es ist etwas anderes, als die ständigen Textanalysen im Deutschunterricht. Sie sehen so einmal die Person, die hinter dem geschriebenen Wort steht.“ Viele Schüler würden bei den Unterrichtstexten denken, dass sie nur geschrieben wurden, um im Klassenzimmer analysiert zu werden. Durch die Möglichkeit, die Literatur direkt zu erleben, könnte sich diese Meinung ändern, hofft der Schulleiter, der selbst Deutschlehrer ist. Der Literarische Frühling ist mit seinen zeitgenössischen Autoren eine willkommene Abwechslung zum vorgeschriebenen Lehrplan. In der Oberstufe gibt es ab der 12. Klasse für die Abiturvorbereitung eine festgeschriebene Literaturliste, die sich vor allem auf Klassiker, wie Schiller, Goethe oder Büchner konzentriert. Moderne Autoren werden dabei vollkommen ausgelassen. Lediglich in der 11. Jahrgangsstufe haben Schüler und Lehrer Zeit, Autoren außerhalb des Lehrplans intensiv zu behandeln. Die Jugendlichen würden sich dann Bücher wie „Feuchtgebiete“ von Charlotte Roche oder „Der kleine Hobbit“ zur Behandlung im Unterricht wünschen. „Wir versuchen auf die Bedürfnisse der Schüler einzugehen, weil ab der zwölften Klasse durch die Literaturliste fast gar nichts mehr möglich ist. Ich fände es wünschenswert, wenn es eine ausgewogenere Mischung zwischen klassischer und moderner Literatur gebe“, erklärte Hermes. Es stehe den Lehrern und Schülern zwar frei, außerhalb des Lehrplans moderne Schriftsteller zu behandeln, dafür fehle in der Regel aber die Zeit. Die Schüler seien mit den vorgegebenen Werken ausgelastet. „Deshalb ist das Angebot des Literarischen Frühlings so interessant“, erklärte Stefan Hermes. „Bei dieser Veranstaltung sind aktuelle Autoren vertreten, durch die die Schüler den Kontakt zur modernen Literatur bekommen.“ Viele der Kinder wären noch nie bei einer Lesung gewesen und seien nun gespannt auf die Veranstaltung.


 

Förderer wichtig für Schulalltag (wlz-fz, 16.03.2013)

Verein sammelt Spenden und investiert in Mediathek, Sport und Musik

jahreshauptversammlung ffef wlz fz 16 03 2013

Mit Geld und Tatkraft unterstützt der Verein der Freunde und Förderer der Edertalschule den Alltag der Schüler und Lehrer. Im vergangenen Jahr hat der Verein rund 25 000 Euro Spenden gesammelt und eine noch größere Summe in den Schulalltag investiert. Das Jahrbuch der Schule finanziert sich nicht komplett durch den Verkauf und die Werbung. Die Schule kann sich dieses jährliche Werk leisten, weil der Förderverein das fehlende Geld sponsert. Wie der Vorsitzende Helmut Merle bei der Jahreshauptversammlung berichtet, unterstützt der Verein auch Freizeiten der Musiker und übernimmt Fahrtkosten der Sportmannschaften zu Turnieren.„Die Mediathek wird mittlerweile sehr gut angenommen“, berichtete Merle. Über eine Kooperation mit der Stadtbücherei habe die Mediathek 1250 Euro bekommen, um beispielsweise Bücher anzuschaffen. Voraussetzung für die Förderung war, dass die Schule die gleiche Summe beisteuert. Diesen Teil hat der Förderverein laut Merle übernommen. Zudem zahle der Förderverein jedes Jahr 500 Euro für Zeitschriften-Abos.„Die Mediathek ist auf einem guten Stand“, merkte Merle an. „Aber der Förderverein wird gefragt sein, sie am Leben zu erhalten“, gab der Vorsitzende einen Ausblick auf die Zukunft. Denn Fördergeld für die Unterhaltung und den Ausbau werde es nicht mehr oder nur sehr wenig geben.Für die Schulmannschaften gab es 2012 neue Trikots und Hosen, während die Musiker eine Notenpultbeleuchtung bekamen und die Künstler Aufhängungen, um ihre Bilder zu präsentieren. Die Audio-Anlage in der Kulturhalle hat der Förderverein um einen Subwoofer und Kabel ergänzt. „Die Halle entwickelt sich zu einem Zentrum des Schul-Lebens“, erklärte Merle.


 

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