Vom Werdegang eines Autoren der Region (wlz-fz, 21.03.2013)
Biedenkopfer Stephan Thome liest für Schüler aus seinem heimatlichen Debütroman „Grenzgang“
Wir werde ich Autor? Lange bevor der gebürtige Biedenkopfer Stephan Thome seinen ersten – bis heute unveröffentlichten – Roman schrieb, stellte er sich diese Frage. Gestern beantwortete er sie Deutschschülern der Frankenberger Edertalschule. In der Pubertät probieren sich viele junge Menschen erstmals aus: Extremsport, Alkohol, Autofahren, Politik, Liebe – und oftmals auch: das erste eigene Gedicht, die erste Kurzgeschichte. Meist landet sie in der Schublade oder im Papierkorb, Ende. Wenige bleiben dran, sind von der Macht der Worte so gefesselt, dass sie sie zu ihrem Werkzeug machen, um neue Welten zu schaffen. Stephan Thome ist so einer. Mit seinem Debütroman „Grenzgang“ gelang dem Biedenkopfer der Durchbruch – als „auf Anhieb“ kann das allerdings nicht bezeichnet werden, wie er gestern vor einer elften und zwei zwölften Klassen der Frankenberger Edertalschule eingestand: Drei weitere Erstlingswerke liegen bis heute unveröffentlicht und von den Verlagen ungewollt in seinem Arbeitszimmer. „Ich glaube nicht, dass ich die noch einmal veröffentlichen werde. Ich habe diese Zeit gebraucht“, erzählte der promovierte Philosoph den Jugendlichen. Nachdem er abends zuvor sein neues Werk „Fliehkräfte“ vorgestellt hatte, las er den Schülern aus „Grenzgang“ vor. Die Geschichte des Buches findet während dieses großen Biedenkopfer Volksfestes statt. Ideale Bedingungen: Der Grenzgang wird nur alle sieben Jahre veranstaltet. So nutzt Thome das Fest für Rückblicke in die Vergangenheit der Protagonisten, einer Mutter und eines Lehrers.