Mit einem hervorragenden dritten Platz auf Landesebene beenden die Volleyballerinnen der Edertalschule Frankenberg ihre diesjährige „Jugend trainiert für Olympia“-Teilnahme.
Nach den Turniersiegen auf Kreis- und Regionalebene durften sich die WK III-Volleyballerinnen (Jg. 2000-2003) nun auf dem Landesfinale in Wiesbaden mit der Konkurrenz aus ganz Hessen messen. Dabei gelang den Edertalschülerinnen mit einem ungefährdeten 2:0-Auftaktsieg gegen Michelstadt ein guter Turnierauftakt. Aus einer soliden Annahme heraus konnten die Spielerin-nen ihre Ballsicherheit nutzen, um die Gegnerinnen aus Südhessen in Schach zu halten. Auch im zweiten Gruppenspiel gegen die körperlich überlegenen Spielerinnen aus Vellmar konnten die Frankenbergerinnen zunächst durch sicheres, recht fehlerfreies Spiel und kämpferischen Einsatz in der Feldabwehr die Begegnung lange offen halten. Letztlich sorgten aber die „Netzhoheit“ und der größere Angriffsdruck der Nordhessinnen für eine 0:2 Niederlage.
Aufgrund dieser Niederlage musste das Team der Edertalschule nun als Zweitplatziertes im Halbfinale gegen den übermächtigen Vorjahressieger des Bundesfinales in Berlin antreten. Gegen das Team der Elly-Heuss-Schule Wiesbaden, das als komplettes Talentförderteam des Volleyballstützpunktes mit nationalen Kaderspielerinnen antrat, waren die Frankenbergerinnen chancenlos. Letztlich ging das Spiel gegen den späteren Turniersieger und erneuten Bundesfinalteilnehmer aber mit 0:2 verloren. Lediglich im zweiten Satz, nachdem die Anfangsnervosität gegen den Turnierfavoriten abgelegt worden war, gelangen einige spektakuläre Ballwechsel, bei denen die Stärke des jungen Teams der Edertalschule deutlich sichtbar wurden: Einsatzfreude, Ballsicherheit und taktische Disziplin. Hier machte sich auch die Erfahrung der jungen Frankenberger Spielerinnen positiv bemerkbar, die sie in ihren Vereinsteams beim TSV Frankenberg sammeln können. „Von dieser Kooperation zwischen Schule und Verein profitieren beide Seiten – und das ist gut so!“, analysiert Coach und Lehrer Markus Krämer das vielversprechende Auftreten des Teams.
Genau diese Eigenschaften sorgten im „kleinen Finale“ um Platz drei gegen die sehr starken und ungewöhnlich großgewachsenen Spielerinnen aus Wetzlar für ein äußerst spannendes, enges und phasenweise hochklassiges Match. Anfangs dominierten noch die druckvollen Angriffe und Blockaktionen der Gegnerinnen aus Wetzlar das Spiel, wodurch der erste Satz aus Sicht der Frankenberginnen auch knapp mit 22:25 verloren ging. Im Verlaufe des zweiten Satzes konnten die Frankenbergerinnen aber durch ihren kämpferischen Einsatz in der Feldabwehr und taktische Disziplin im Angriff dem Spiel immer mehr ihren Stempel aufdrücken. Trotz körperlicher Unterlegenheit brachte das Team der Edertalschule so die Gegnerinnen vor allem durch gekonnte und intelligente Lobaktionen im Angriff schier zur Verzweiflung. Gerade die längeren Ballwechsel entschieden die Mädchen der Edertalschule nun immer häufiger für sich und gewannen dadurch die folgenden beiden Sätze mit 25:19 und 15:12 völlig verdient. „Die Bronzemedaille ist ein riesen Erfolg, der uns sehr freut“, betont Coach Krämer zufrieden. „Man muss in diesem Kontext einfach akzeptieren, dass durch die Talentförderzentren hier in Wiesbaden mit einem Volleyball-Erstligisten im Rücken die Rahmenbedingungen natürlich völlig andere sind und dadurch auch eine Art sportliche Zweiklassengesellschaft entsteht. Wir werden trotzdem weiterhin versuchen, die Favoriten immer wieder ein bisschen zu ärgern“, verspricht Coach Krämer im Hinblick auf die folgenden Jahre schmunzelnd.