Spenden der Hallensportschau gehen an das Graswurzelprojekt „kids-soupkitchen“ in Katutura/Namibia

spenden der hallensportschauDer Erlös der von der Fachschaft Sport organisierten traditionellen Hallensportschau (1250 Euro), bei der im Februar 16 Klassen, Kurse und AG-Gruppen einen vielfältigen Einblick in das unterrichtliche und außerunterrichtliche Sporttreiben an der Edertalschule boten, wurde wie geplant an das Projekt kids-soupkitchen.org in Namibia gespendet. Den Kontakt zum Projekt hatte Andreas Pigulla hergestellt, der das Projekt selbst schon vor Ort kennen lernen konnte. Auf großen Informationsplakaten entlang der Tribüne der Sporthalle der Edertalschule sowie in einem kleinen Impulsvortrag wurden die Besucher zu Beginn der Hallensportschau über das Projekt informiert. Hier erfuhren sie, dass im Township Katutura am Rande der namibischen Hauptstadt Windhoek schätzungsweise zwischen 120.000 und 160.000 Menschen unter erbärmlichen Bedingungen leben müssen. Größtenteils in selbstkonstruierten Blechhütten, teilweise aber auch unter freiem Himmel. Eine sanitäre Versorgung oder auch eine Verfügbarkeit von Elektrizität ist nahezu nicht gegeben.


Katutura heißt, aus der Sprache der Ovambo übersetzt, „Der Ort an dem wir nicht leben möchten“ und geht zurück auf die Zwangsansiedlung der farbigen Bevölkerung während des südafrikanischen Arpartheidsregimes. In dem Township gehören Arbeitslosigkeit, Drogenkonsum, HIV-Infektionen, Gewalt bis hin zu Mord zur Tagesordnung. Mitten in diesen Verhältnissen fallen insbesondere die vielen (Waisen-)Kinder auf, die im Staub zwischen den Wellblechhütten sitzen und mit selbstgebastelten Spielsachen aus Abfall spielen. Nur jedes Dritte hat dort Zugang zu Schulbildung. Eine Gruppe von Jugendlichen, die selber in Katutura aufgewachsen ist, gründete vor nun ca. elf Jahren das Projekt kids-soupkitchen.org. Die ehrgeizige Gruppe hatte ihre eigene Chancenlosigkeit reflektiert und nahm sich vor, daran etwas zu ändern, insbesondere für die nachfolgenden Generationen in Katutura. Die Idee für eine Suppenküche war geboren. Dort sollten die Kinder des Townships einmal die Woche die Möglichkeit haben, sich in einem geschützten Umfeld zu waschen, eine einfache warme Mahlzeit zu erhalten, Zuwendung zu erfahren sowie die Möglichkeit bekommen in einem geschützten Raum zu spielen. Insbesondere letzteres ist ein wesentlicher Punkt, da die Kinder hier, zu mindestens für wenige Stunden, einfach mal ein Stück unbeschwertere Kindheit erleben dürfen. Inzwischen ist das Projekt ein fester Bestandteil im Township und Anlaufpunkt für viele Kinder, die es als einen Ort des Rückzugs aus dem alltäglichen Elend nutzen.  Zudem versuchen die Organisationen so oft es geht Veranstaltungen zu organisieren. So werden Experten eingeladen um z.B. Aufklärungsveranstaltungen zu Drogenkonsum oder zum HI-Virus, auch in Form von Theaterstücken, durchzuführen.
Das Gute an einem solchen Graswurzelprojekt ist, dass die Hilfe der Edertalschule auch direkt bei den Bedürftigen ankommt. Es wird von den Beteiligten selbst organisiert und immer weiterentwickelt. Die Spende zeigt den jungen Freiwilligen, die jede Woche auf einem Lagerfeuer für die Waisenkinder kochen, mit ihnen spielen und ihnen beim Lernen helfen, dass ihre Arbeit nicht nur vor Ort gewürdigt wird und sie macht deutlich, dass das Projekt im Sinne einer nachhaltigen Hilfe auf Unterstützung von außerhalb zählen kann. Mit der Spende aus Frankenberg kann in Namibia viel bewegt werden. Allein für umgerechnet 60 Euro werden hier z.B. jeden Sonntag über zweihundert Kinder verpflegt. Außerdem wird die Spende dazu beitragen, für einige Waisenkinder das Schulgeld zu zahlen sowie Schulmaterialien anzuschaffen. Bildung ist für diese Kinder der einzige Weg, aus dem Teufelskreis der Armut zu entkommen. Auch das Projekt hat ein Stück dazu beigetragen, dass die Bewohner ihren Ort nun in Matutura – „Der Ort an dem wir gerne leben wollen“ - umbenannt haben. Die Initiatoren von kids-soupkitchen.org sowie einige Kinder haben ein Foto mit dem Spendenscheck aus Namibia gesendet um ihren Dank auszudrücken.
Allen Spendern sei deshalb noch einmal ein ebenso herzliches Dankeschön gesagt wie allen darbietenden und unterstützenden Schülerinnen und Schülern, den Lichttechnikern, der Rock-AG und der Hausmeisterei. Gemeinsam haben alle für einen weiteren Lichtblick im Alltag sowie ein Lächeln im Gesicht vieler Kindern gesorgt.
Mit herzlichem Dank für das vielfältige Engagement.

 

Die Fachschaft Sport der ETS


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