Französische Schüler zu Gast an der Edertalschule
Eine ereignisreiche Woche liegt hinter den 21 französischen Schülerinnen und Schülern aus Verdène in Frankreich. Sie waren zu Gast in Frankenberg.
Das Thema „Auf den Spuren der Brüder Grimm“ zog sich durch das ganze Programm, das die beiden Organisatorinnen der Edertalschule, Lehrerin Claudia Neumark und Referendarin Kerstin Zuber, gemeinsam mit der Fachschaft Französisch aufgestellt hatten. Demnach sollten die jungen Franzosen gemeinsam mit ihren 21 deutschen „correspondants“ in Kleingruppen einen Märchen-Fotoroman ausarbeiten. Anregungen und entsprechende Kulissen bekamen sie zuhauf: Bei einer Stadtrallye in Frankenberg mit Empfang im Rathaus, bei einem Besuch mit Besichtigung des Schlosses Waldeck und im Wildpark am Edersee und bei einer Führung durch Marburg auf dem „Grimm-Dich-Pfad“. Märchenhafter Höhepunkt war die Fahrt nach Kassel mit dem Besuch des ehemaligen Wohnhauses der Brüder Grimm und des Bergparks und Schlosses Wilhelmshöhe. Gerüstet mit Kameras, Kostümen und Zeichen-Utensilien konnten die Schüler dort Gemälde abmalen oder den Park fotografieren. Das ungemütliche Sommerwetter tat der Laune ebenso wenig Abbruch wie der kurzfristige Verlust einer französischen Schülergruppe, die im Bergpark bei einem Abzweig einen falschen Weg einschlug und sich an der Löwenburg wiederfand. Sie wurde dank des beherzten Einsatzes eines Frankenberger Schülers „gerettet“. Die französischen Gäste besuchten einen Teil des Unterrichts in der Edertalschule und lernten den Schulalltag der Gastgeber kennen. Für sie und ihre beiden Lehrerinnen aus der südfranzösischen Stadt nahe Avignon, Marie-Louise Wickel und Julie Bordeau, standen aber vor allem der persönliche Kontakt zu den Gastgebern und die Vertiefung der Sprachkenntnisse im Vordergrund. Nach zwei Jahren Sprachunterricht war es für die meisten Schüler der erste Kontakt mit Muttersprachlern der jeweiligen Fremdsprache und die Kommunikation war zunächst für alle etwas holprig. Doch schon im Verlauf der Woche bröckelte die Sprachbarriere, woraus unter anderem kleine Treffen in der Eisdiele und ein Bowlingbahn-Besuch entstanden, an dem fast die komplette Gruppe teilnahm. Am letzten Abend wurden für alle Familien die in der Woche entstandenen Märchen bei einem „Abschiedscafé“ zweisprachig vorgetragen. „Für einige der quirligen, lauten und fröhlichen Gruppe war es wohl der Beginn einer wunderbaren Freundschaft“, bilanzierte Claudia Neumark. Der Abschied am Montagmorgen war tränenreich und herzlich. Der Gegenbesuch der Edertalschüler in Verdène ist für den Herbst geplant.