In der Projektwoche hat sich eine Gruppe aus 15 Schülerinnen und Schülern der 5. und 6. Klassen zusammengefunden, um unter der Leitung von Vroni Retzer gemeinsam die Natur unserer Heimat aktiv besser kennen zu lernen. An den ersten beiden Tagen standen die Moore des Burgwalds im Vordergrund. Unterstützt wurden wir dabei von Lothar Feisel von der Aktionsgemeinschaft Rettet den Burgwald (www.ag-burgwald.de). Er führte uns durch das Moor und erklärte, dass viele Moore schon zerstört sind, dass aber die, die es noch gibt besondere und unbedingt schützenswerte Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen sind. Auf den nährstoffarmen Standorten konnten wir Raritäten wie die fleischfressende Pflanze Rundblättriger Sonnentau bestaunen. Der Rundblättrige Sonnentau holt sich aus seiner „Jagdbeute“ die Nährstoffe, die er sonst im nährstoffarmen Moor nicht bekommen würde.
Um einem vor einigen Jahren wieder renaturierten Moor in der Nähe der Franzosenwiesen zu helfen rissen, hackten und schnitten wir Fichten, Birken und Kiefern aus, die sich dort ausbreiten. Aber warum aber reißen SchülerInnen im Namen des Naturschutzes Bäume aus? Ganz einfach: Die Bäume verdunsten über ihre Blätter und Nadeln Wasser, das das Moor dringend braucht. Erst wenn ein Moor ausreichend nass ist, können Bäume dort nicht mehr wachsen und das Moor hat ohne menschliche Hilfe Bestand.
Am Mittwoch und Donnerstag wurden wir von Förster Fabian Krämer von HessenForst begleitet und besuchten die Tiere des Wildparks. Von den Sika-Hirschen lernten wir, welche Bäume ihnen am besten schmecken: am allerbesten die Eiche und danach die Buche. Die Fichte dagegen mögen sie überhaupt nicht. Daran erklärte uns Herr Krämer, dass in einem Wald, in dem zu viel Wild lebt, die jungen Laubbäume (v.a. Eiche und Buche) sehr stark vom Wild abgefressen werden (man sagt: verbissen werden) und diese kaum eine Chance haben, zu großen Bäumen heranzuwachsen. Um einen Mischwald zu erhalten, der auch gegen Schädlinge und Stürme stabiler ist, ist es deswegen wichtig, die Wilddichten nicht zu hoch werden zu lassen.
Auch lernten wir, was die seltsamen Zahlen- und Farbcodes auf den Stämmen im Wald bedeuten, und auch, wie langfristig Förster denken müssen – in Jahrzehnten bis Jahrhunderten: Die Bäume, die heute gefällt werden, sind meist 70 Jahre und mehr alt. Dann bekamen wir auch noch von dem Forstwirt Florian Krümmelbein vorgeführt, wie man professionell einen Baum fällt. Da muss man doch einiges an Sicherheitsvorkehrungen beachten, und manches, was einfach aussieht, ist gar nicht so leicht.
An den vier Tagen haben wir superviel Spaß gehabt und nebenher noch viel über unsere Wälder und Moore gelernt.
Na, neugierig geworden? Hier kann man sich die Präsentation des Projekts anschauen.