Schülerinnen der Edertalschule gewinnen unter anderem den Hessischen Staatspreis für intelligente Energien
Mit ihrer „Algensuppe“, wie sie sie nennen, haben drei Schülerinnen der Edertalschule gleich drei große Erfolge bei naturwissenschaftlichen Schülerwettbewerben erzielt. Die „Algensuppe“ dient einem konkreten Ziel: Janina Meyer, Laura Dzubiella und Mirjam Sulzmann erforschen seit zwei Jahren, wie man aus Mikroalgen Energie gewinnen kann. Sie verbrachten viel Freizeit im Labor und waren sogar an Heiligabend und Silvester in der Schule, um Werte zu messen. Nun erhielten die Abiturientinnen den Lohn für ihre Arbeit: Sie sind in der Kategorie „Schüler“ Gewinner des „Smart Energie Awards“ – das ist der hessische Staatspreis für intelligente Energien. Den mit 500 Euro dotierten Preis vergibt das Landesumweltministerium. Außerdem haben sie den Sonderpreis des Natur pur Awards 2012/2013 (1000 Euro) erhalten, der ebenfalls hessenweit vergeben wird. Hier haben sich die Schülerinnen gegen 40 andere Teams durchgesetzt. Die Freude über die Preise ist bei den jungen Frauen groß. Besonders stolz sind sie aber über die Teilnahme am Bundesumweltwettbewerb. Deutschlandweit werden nur zehn Gruppen eingeladen, die ihr Projekt einer Jury vorstellen dürfen: Die Edertalschule ist mit ihrem Projekt dabei. Im Juni fahren die Schülerinnen zur Präsentation nach Kiel. Mirjam, Laura und Janina haben im Rahmen der Jugendforscht-AG der Edertalschule versucht, aus den Algen einen Ersatzstoff für Kerosin herzustellen. Ob das funktioniert? „Ja, das geht“, erklärt Björn Croll, Fachsprecher der Chemie und betreuender Lehrer des Projekts.
Um den Energiebedarf des Passagierflugverkehrs der Welt zu decken, bräuchte man für das Algenwachstum aber eine Fläche der Größe von Nordirland, erklärt er. „Im Idealfall“, ergänzt Mirjam Sulzmann, „sonst müssen noch Schweden und Finnland dazu.“ Auch Schulleiter Stefan Hermes freute sich über den Erfolg der Schülerinnen, den er positiv für die gesamte Schule sieht: „Das ist für uns als Schule mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt ein Schub, der unser Profil bereichert und auch andere motivieren kann.“ Die gewonnenen Preisgelder werden zwischen Schülern und Schule aufgeteilt und eingesetzt, um auch in Zukunft Forschung in der Schule zu ermöglichen. „Die Projekte werden von der Schule gut unterstützt, die Etats sind dennoch begrenzt“, sagt Björn Croll. So sei auch das Projekt der Mädchen durch Preisgelder ihrer Vorgänger mitfinanziert worden. Ihr Projekt haben die jungen Frauen abgeschlossen. Im Sommer werden sie das Abitur in der Tasche haben und die Schule verlassen. Der Einblick in die naturwissenschaftliche Arbeit ist für zwei von ihnen zukunftsweisend: Mirjam möchte Physik studieren, Laura Chemie-Ingenieurwesen. Janina wird ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren.