Von Biokraftstoff bis Pfirsichzahnpasta (wlz-fz, 09.03.2013)

Erfolge für Edertalschüler bei „Chemie-Olympiade“, „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“

sieger jugend forscht wlz fz 09 03 2013

Mike Pohl aus Battenberg hat es bei der „Chemie-Olympiade“ auf den sechsten Platz in Hessen geschafft. „Die Aufgaben, die er gelöst hat, gehen weit über das Schulniveau hinaus“, sagt sein Lehrer Björn Croll. Andere Schüler befassten sich mit Treibstoffherstellung aus Algen und damit, wie viele Bakterien sich auf Nagellack ansammeln. Björn Croll ist sichtlich stolz auf seinen Schüler Mike Pohl. Der Abiturient hat erfolgreich an der „Chemie-Olympiade“ teilgenommen und ist damit einer der besten Chemie-Schüler in ganz Hessen. Dabei war das nicht immer so: „Früher habe ich Chemie gehasst“, sagt der 19-Jährige. Erst später habe er begonnen, sich für das Fach zu interessieren. Im Rahmen der Chemie-Olympiade musste er Aufgaben aus allen Fachbereichen lösen. Dazu griff er auf Fachliteratur, aber auch auf das Internet zurück. Für die erste Runde mussten 50 Prozent der Aufgaben richtig gelöst sein – Mike Pohl erreichte 72 Prozent. Anschließend erreichte er in der zweiten Runde hessenweit den sechsten Platz und verpasste nur knapp die Zulassung zur dritten Runde. „Das ist ein unglaubliches Ergebnis“, sagt sein Lehrer Björn Croll, „vor allem, weil er das alles allein gemacht hat.“ Andere Schüler im Wettbewerb ließen sich von Lehrern oder Professoren beim Lösen der Aufgaben helfen. Ähnliche Aufgaben wird Mike Pohl auch künftig lösen: Er möchte Chemie studieren. Ebenfalls mit Chemie haben sich drei Abiturientinnen im Rahmen des Wettbewerbs „Jugend forscht“ zwei Jahre lang befasst und den ersten Preis beim Regionalentscheid Hessen-Nord gewonnen. Laura Dzubiella, Janina Meyer und Mirjam Sulzmann haben mit Algen experimentiert und geprüft, ob sie als Energielieferant infrage kommen. Ziel ist es, einen nahezu CO2-neutralen Treibstoff als Alternative zu Erdöl zu finden. Sie fanden heraus, dass die Alge sowohl einige Tage bei minus 18 Grad als auch bei plus 40 Grad überlebt und auch in Salzwasser gedeiht. Zu dem Forschungsprojekt gehörte ein Freilandversuch auf dem Schuldach. Die drei Abiturientinnen schlussfolgerten, dass die Alge grundsätzlich als Bio-Treibstoff geeignet wäre, die Kosten für Kultivierung, Ernte und Verarbeitung aber noch zu hoch sind.

Drei Gruppen aus der achten Jahrgangsstufe haben am Wettbewerb „Schüler experimentieren“ – einer Vorstufe von „Jugend forscht“ – teilgenommen. Jana Mandel und Katharina Ortwein erreichten den zweiten Platz im Regionalentscheid Chemie. Sie hatten sich die Frage gestellt, ob sich Kinder lieber die Zähne putzen würden, wenn Zahnpasta bunt wäre und nach Banane oder Pfirsich schmeckte. Sie rührten eine eigene Zahnpasta an und ließen Fünftklässler probieren. „Die meisten waren begeistert“, berichten sie. Den dritten Platz (Biologie) im Bereich Hessen-Nord erreichten Michelle Schellhorn und Niklas Walter. Sie untersuchten, wie Pflanzen auf Schlafstörungen reagieren. Sie pflanzten Prunkbohnen und setzten sie dann verschiedenen Tag-Nacht-Rhythmen aus. Sie setzten die Pflanzen im 15-Minuten-Takt abwechselnd Licht und Dunkelheit aus und verglichen das Wachstum mit dem der Bohnen, die jeweils zwölf Stunden lange Licht- und Dunkel-Phasen hatten. Das Ergebnis: Nach zwei Wochen hatten dennoch beide Pflanzen etwa dieselbe Höhe erreicht. Imke van Bentum, Isabell Hagenbach und Anna Makarov untersuchten, wie sich Bakterien auf Nagellack entwickeln. „Wir konnten zeigen, dass es keinen Unterschied macht, wann die Fingernägel lackiert wurden“, heißt es in ihrer Bilanz. Entscheidend sei viel mehr die Art und Weise, wie die Hände gereinigt würden.


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