Edertalschule schickt zum ersten Mal eine Schülerin zum MINT-Camp
Kurz nach meiner Ankunft am Dienstag, den 8. April, im Kieler Hauptbahnhof und einem kleinen Spaziergang zur Jugendherberge, wurden wir von den zuständigen Mitarbeitern des MINT-EC, Johannes Brattke und Ilkgül Iskifoglu, begrüßt. Ebenfalls zuständig für die Planung des Camps und als Betreuer mit unterwegs, waren die beiden Lehrer Isgard Fenske und Afshin Farokhi von dem Gymnasium Kronshagen, in der Nähe von Kiel. Nach einer kurzen Stadtführung im kalten, regnerischen Kiel wurden wir zusammen mit Wolfgang Gollub, dem Vorstandsvorsitzenden des MINT-ECs, im Ministerium für Bildung und Wissenschaft durch Ministerin Waltraud Wende in Empfang genommen.
Am nächsten Tag ging es dann zum Standort Westufer des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung, wo wir zunächst eine theoretische Einleitung durch mehrere Vorträge bekamen. Mit der Fähre fuhren wir weiter zu dem zweiten Forschungsgebäude des GEOMAR, auf der östlichen Seite der Kieler Förde. Dort bekamen wir eine Werksführung und durften dann in Gruppen selber ran;
die Aufgaben lauteten:
- Nachbauen der Salzzufuhr von der Nordsee in die Ostsee mithilfe von Schwämmen, Salz und unterschiedlich gefärbtem Wasser
- physikalische Messungen an dem Steg vor dem Gebäude, in unterschiedlichen Wassertiefen, durchführen, um die unterschiedlichen Sauerstoff- und Salzgehalte festzustellen
- chemische Messungen vornehmen, die sich mit dem Nitrat-, Phosphat- und Silizium-Gehalt des Wassers beschäftigen
- und ein anschließender Vergleich der Messwerte
Betreut wurden wir dabei von den drei Mitarbeitern des GEOMAR, Dr. Sally Soria-Dengg, Joachim Dengg und Katja Pasdzierny, die uns auch die restliche Woche über begleiteten.
Am nächsten Tag widmeten wir uns zunächst der Aufgabe, verschiedene Wasserproben von unterschiedlichen Stellen und Tiefen chemisch zu ermessen und mithilfe unseres Vorwissens einzuordnen, welche jeweils woher stammen könnte. Danach fischten wir mit einem Netz Plankton, bzw. mit einer Schaufel Benthos. Beide Proben beobachteten wir unter dem Mikroskop und ordneten sie den verschiedenen Übergruppen, wie etwa Phytoplankton – Kieselalge, zu und waren auch oft in der Lage, die genaue Art zu bestimmen (eine in Kiel besonders häufig vorkommende Kieselalge ist z.B. die Sceletonema Costatum). Mit den Benthos Organismen gingen wir genauso vor. Besonders überrascht hat uns z.B., dass es im Hafen so viele Seesterne gibt. Anschließend teilten wir uns in Gruppen auf und begannen, den nächsten Tag vorzubereiten, den wir auf dem Forschungsschiff Alkor verbringen sollten. Ich gehörte zu der Gruppe, die sich mit Benthos beschäftigte: an zwei verschiedenen Stellen wurden von einem Kran Rotalgen-Lebensgemeinschaften gefischt, die wir gemeinsam nach Art sortiert und anschließend bestimmt haben. Zwischendurch bekamen wir auch eine Schiffsführung, durch die wir über die Arbeit des Kapitäns informiert wurden und in die Kajüten der Crew reinschnuppern durften. Am Ende des Tages und leider auch schon des ganzen Camps stellten wir uns gegenseitig unsere Ergebnisse vor. Anschließend verabschiedeten wir uns voneinander, bevor wir in die unterschiedlichsten Richtungen unsere Heimreise antraten.