Bläser, Streicher und Sänger begeistern

Orchesterklasse und Jugendorchester

Bläser, Streicher begeistern beim Adventsvorspiel 2012

Wenn man sehen, hören und erleben will, wie spannend und erlebnisreich die Ergebnisse von Musikunterricht heute sein können, dann sollte man das Adventskonzert der Orchesterklassen der Edertalschule nicht verpassen. Hier konnte man am Freitag in der vollbesetzten Kulturhalle Zeuge werden, wie rund 110 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen fünf bis neun ihr Können auf verschiedenen Stufen der musikalischen Entwicklung präsentierten.

Bereits zum zehnten Mal fand das Konzert in der Vorweihnachtszeit statt, wie Schulleiter Stefan Hermes sichtlich stolz anmerkte. Er dankte dabei nicht nur den Eltern und der Musikschule für ihre Unterstützung, sondern begrüßte auch den langjährigen Schulleiter Winfried Deichsel unter den Zuschauern.

Das Besondere dieser Veranstaltung liegt aber nicht nur in ihrer Tradition begründet, auf die die Schule zu recht sehr stolz sein kann. Das Besondere liegt auch darin, dass es den Musikpädagogen der Schule jedes Jahr aufs Neue gelingt, junge Menschen für ein Instrument zu begeistern und sie systematisch auszubilden. Wie sie dies machen, konnte man unter anderem an den zahlreichen maßgeschneiderten Arrangements der vorgetragen Lieder ablesen. Fast jedes davon war den Orchesterklassen „auf den Leib“ geschneidert.

Martin J. Fischer machte mit der Klasse 5d den Anfang. Nach knapp vier Monaten Übungszeit trugen die Jüngsten vier Stücke vor, welche sie auch selbst anmoderierten. Die Instrumentengruppen kamen gut zu Geltung und zeigten, was sie gelernt hatten. Gerade die „Kleinsten“ zeigten bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt eine starke Gruppenleistung und rührten mit ihren vor Aufregung rot getönten Wangen herzlich an. Den frenetischen Beifall bekamen sie völlig zu Recht.

Die Klasse 6d unter der Leitung von Matthias Müller zeigte, wie weit man ein Jahr später im Instrumentalunterricht ist. Die Arrangements waren komplizierter, die Bläser und Streicher wechselten schon häufiger ab. Mit ihrer schon beinahe „professionellen“ Darbietung begeisterten sie absolut. Aus den Reihen der Klasse 6d und des Jugendorchesters stachen zwei Solisten hervor, die, einfühlsam begleitet von Matthias Müller am Klavier, ein Duett von Johann Sebastian Bach spielten. Annika und Niklas Beil spielten nicht nur sauber und rhythmisch exakt Geige, sie spielten auch höchst musikalisch, was angesichts der rund 400 gebannt lauschenden Zuschauer eine Leistung war, die nicht hoch genug gewürdigt werden kann.

Das rund 60köpfige Jugendorchester stellt die letzte Ausbildungsstufe dar, ehe der Schritt ins große Jugendsinfonieorchester gewagt werden kann, denn dieses Aushängeschild der Schule kann nur so gut sein wie sein Nachwuchs. Und der war grandios vorbereitet. Gertrud Will und Martin Fischer hatten keine Mühe, die unterschiedlichsten Stile vom Barock bis zur Filmmusik, vom Adventschoral bis hin zum Weihnachtslieder-Potpourri zu dirigieren. Die Schülerinnen und Schüler folgten ihnen in allem, was immer auch auf dem Notenständer lag. Besonders schön war dabei neben einem Ausschnitt aus dem „König der Löwen“ die gemeinsame Schlussnummer, als sich alle Musiker vereinigten und die Orchesterklassen gemeinsam mit dem Unterstufenchor das Jugendorchester sängerisch unterstützten.

Da kam eine vollkommene weihnachtliche Vorfreude auf und man hatte nicht einmal das Gefühl, dass schon rund eine Stunde vergangen war. Schade, man hätte hier noch viel länger zuhören können. Wo so viel pädagogisches Können auf junge musikalische Talente und Motivation trifft, da ist die Schule um ihre Schüler und Lehrer zu beneiden.

Dorothea Wagener, 8.12.2012


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