Toller Erfolg für ausdauernde Forscherinnen
3. Platz beim Landeswettbewerb Jugend forscht
Marie Dippel, Isabell Drath und Laura Krupke haben mit ihrem Projekt „Frauen handeln kooperativer“ am Mittwoch beim Jugend forscht Landesentscheid einen sehr guten 3. Platz erreicht. Dieser Erfolg ist umso höher zu bewerten, da in Darmstadt nur die Gewinnerteams aus den hessischen Regionen antraten – alle Projekte hatten daher eine sehr hohe Qualität. Aber die drei Edertalschülerinnen konnten die vierköpfige Jury aus Fachwissenschaftlern am Dienstag in einem langen Gespräch ebenfalls von der Qualität ihrer Arbeit überzeugen. So war die Jury von der „fundierten Untersuchung und Auswertung“ mit über 600 Probanden und der „guten Umsetzung der Methode“ und der „tollen Koordination“ ebenso angetan, wie von dem „sehr schönen Vortrag“ der Schülerinnen und dem Neuigkeitswert der Arbeit: Kooperationsfähigkeit wurde bei Kindern und Jugendlichen bisher noch nicht besonders intensiv untersucht.
Den Erfolg haben sich Marie, Isabell und Laura hart erarbeitet: Nach dem Finden des Themas und der Einarbeitung in die Problematik, führten sie eine Reihe von Vortests durch, erstellten Hypothesen, verwarfen Idee, verbesserten und optimierten – alles außerhalb der Unterrichtszeit im Rahmen der Jugend forscht AG. Vor den Sommerferien konnten sie an den Forschertagen der Jugend forscht AG den groß angelegten Test mit über 600 Schülern der Edertalschule durchführen. Die Auswertung der Ergebnisse, vor allem auch die verschiedenen Tests auf statistische Signifikanz mit dem professionellen (aber auch komplexen) SPSS von IBM dauerten bis zu den Weihnachtsferien.
Während andere sich erholten, schrieben die drei Oberstufenschülerinnen eine fachwissenschaftliche Arbeit, entwickelten wissenschaftliche Poster und bereiteten sich auf das Jurygespräch beim Regionalentscheid in Kassel vor. Dort holten sie sich den 1. Platz und die Zulassung zum Landesentscheid.
Und während die schriftlichen Abiprüfungen näher rückten und die Vorbereitung darauf auch immer mehr Zeit der Jungforscherinnen in Anspruch nahm, schafften die drei es trotzdem noch, ihr Projekt weiter voranzutreiben. Sie nahmen Kontakt zur Wigand-Gerstenberg Grundschule in Frankenberg auf und stellten dem Kollegium ihr Projekt auf einer Gesamtkonferenz vor. Die Lehrerinnen zeigten sich sehr interessiert und unterstützten die drei Edertalschülerinnen in ihrem Vorhaben, auch Grundschüler auf ihrer Kooperationsfähigkeit zu testen. Durch eine tolle Organisation von Seiten der Wigand-Gerstenberg-Schule war es möglich, dass fast 100 Grundschüler der 2. bis 4. Klasse an dem Test teilnahmen. Und die Ergebnisse waren auch dort sehr erstaunlich: Grundschüler legen noch mehr Wert auf kooperatives Verhalten, vor allem die jüngeren Klassen – das Gerechtigkeitsempfinden des Menschen scheint also bereits in sehr frühen Jahren verwurzelt zu sein. Der Titel der Projektarbeit wurde ebenfalls bestätigt, denn auch in der Grundschule handelten die Mädchen kooperativer.
Nach über einem Jahr Arbeit können Marie, Isabell und Laura stolz auf das Erreichte sein. Neben den Auszeichnungen, (Geld)Preisen und Erfahrungen sind es vor allem die „soft-skills“, die sie enorm verbessern konnten: Teamfähigkeit, Zielstrebigkeit, Eigenverantwortung, Frusttoleranz, Durchhaltevermögen und die Fähigkeit Probleme zu lösen. Toll!