MINT-Messe der Edertalschule: Schüler zeigten Experimente und Forschungsergebnisse
Wer am Dienstagabend die Mint-Messe der Edertalschule Frankenberg in der Kulturhalle besucht hat, weiß, dass er sich um einen Mangel an Nachwuchswissenschaftlern keine Sorgen zu machen braucht. Die Schüler aller Jahrgangsstufen brannten geradezu darauf, der Öffentlichkeit die spannenden Projekte vorzuführen, mit denen sie
sich in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) befassen. Und die Gäste, auch aus den Grundschulen derUmgebung, zeigten großes Interesse. Schulleiter Markus Koch lobte die Vielfalt des Angebots und dankte allen Beteiligten für ihr Engagement, besonders auch den externen Sponsoren, den Firmen Viessmann und Finger-Haus sowie der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM). Den Anfang der Veranstaltung machten zwei Powerpoint-Vorträge aus den AGs der Oberstufe, die auch am Wettbewerb „Jugend forscht“ teilnehmen werden. Die erste Arbeitsgemeinschaft beschäftigte sich mit dem Nachweis des Weichmachers Bisphenol A in beispielsweise Plastikflaschen, Spielzeug und Konservendosen. Die chemische Verbindung könne bereits in kleinsten Mengen zur Entstehung von Krankheiten wie Diabetes und Adipositas, zu verzögertem Wachstum und zur Unfruchtbarkeit beitragen, so die jungen Forscher. Die zweite Gruppe befasste sichmit den Auswirkungen natürlicher und künstlicher Beleuchtung auf alltagsrelevante Situationen, etwa die Konzentrationsfähigkeit in der Schule. Mittels umfangreicher Datenreihen wiesen die Schüler nach, dass ein Verlust an Licht messbare Auswirkungen auf die schulischen Leistungen habe. Ihr Vorschlag: Über jedem Arbeitsplatz solle ein Lichtsensor mit dem Ziel einer dynamschen Beleuchtung platziert werden. Anschließend startete der Leonardo-Brücken-Wettbewerb, bei dem Technik und Teamgeist gefragt waren.
Nach einer Skizze des Renaissancekünstlers Leonardo da Vinci musste ein Bogen aus Kanthölzern erstellt werden, bei denen sich die Bauteile durch geschickte Verschränkung gegenseitig stützen. Hier wetteiferten zahlreiche Gruppen miteinander und am Ende gab es drei Siegerparteien, die in wenigen Minuten jeweils acht Brückensegmente aufgebaut hatten. Beeindruckend waren die Stände, auf denen die AGs aller Jahrgangsstufen ihre Arbeit präsentierten. Da gab es zum Beispiel den „Flaschenzauber“, bei dem das Verhalten von Figürchen in Wasserflaschen gezeigt wird, und Geheimschriften per Natronlösung oder Zitronensaft. Marmelade kann aus Beeren hergestellt werden, aber es kommen auch Gurken infrage, wie die Versuche einer Gruppe zeigten. Wie funktioniert ein 3D-Drucker, welche Mikroorganismen befinden sich im Heuaufguss, kann man Tiere an ihrer Schädelform erkennen, und mit welchen Substanzen lassen sich Flammen färben? Der Themen gab es viele, und die jungen Tüftler erklärten ihre Arbeit voller Begeisterung, wobei das Verfüttern einer Maus an eine Kornnatter und das Beobachten einer Vogelspinne zu denHöhepunkten zählten.
Text und Fotos: Marise Moniac, HNA vom 12.12.2024
Bildunterschrift, Bild 1:
Jugend-forscht-AG: (von links) Schulleiter Markus Koch, Milla Döls, Fachbereichsleiter Jens Jesberg, Lena Himmelmann, Veronika Pohl, Lisa Richter, Luisa Naumann und Robin Rauch.
Bildunterschrift, Bild 2:
Volle Konzentration: Flammenfärbung mit Ynyr.
Weitere Bilder: Antje Rau