von Simon Vöhl
Die Umstände
Während der Einführungsphase bot sich mir durch Viessmann die Chance, mein Betriebspraktikum im Ausland, genauer in Telford, Großbritannien, zu absolvieren. Da es für diesen Praktikumsplatz natürlich mehrere Interessenten gab, musste zuvor ein kleiner Bewerbungsprozess inklusive Vorstellungsgesprächs durchlaufen werden. Auch wenn so der Zeitraum zwischen Bewerbung und finaler Antwort einige Zeit in Anspruch nahm, hat sich das Warten gelohnt.
Zur Organisation ist außerdem zu sagen, dass Viessmann so ziemlich alles bereits im Vorhinein arrangiert hat. Das umfasst die Reiseversicherung, eine Unterkunft vor Ort, aber auch die täglichen Taxifahrten zum Betrieb oder den Flughafentransfer. Lediglich die Flüge habe ich selbst gebucht. Die Kosten hierfür – wie auch für alle anderen bereits genannten Dinge – wurden von Viessmann komplett übernommen; darüber hinaus habe ich sogar ein Taschengeld erhalten.
Die Zeit in England Gastfamilie
Während meines Aufenthalts in England war ich bei einer Gastfamilie, einem Ehepaar ohne Kinder im Haus, untergebracht, die etwa zehn bis 15 Minuten mit dem Auto von Viessmann entfernt wohnt. Diese hat mich freundlich in Empfang genommen und wir haben uns gut verstanden. Insgesamt war die Zeit mit ihnen jedoch relativ kurz, da ich meine Tage bis zum späten Nachmittag bei Viessmann verbracht habe und sie sogar noch länger gearbeitet haben. Zur Gastfamilie ist auch zu sagen, dass sie des Öfteren Praktikanten von Viessmann aufnimmt und somit sehr gut mit der Situation im Allgemeinen vertraut ist.
Einzig schade an meiner Unterkunft fand ich persönlich die doch eher dezentrale Lage, wobei derWeg zum lokalen Bahnhof auch zu Fuß vergleichsweise kurz ist. Von dort aus gelangt man schnell nach Birmingham oder London; dabei ist der britische Schienenverkehr sehr gut ausgebaut, die Züge fahren pünktlich und die Reiseplanung hält durch vollständig digitale Tickets kaum bis nicht auf.
Viessmann
Vor Praktikumsbeginn stand nicht genau fest, in welcher Abteilung oder welchem Bereich ich die zwei Wochen zugeteilt werden würde. Nach einem kurzen Gespräch war klar, dass ich die Zeit im Betrieb in einer technischen Abteilung verbringen würde, die sich um die Planung aufkommender und die Betreuung bestehender Projekte kümmert. Daneben gibt es noch diverse andere Büros im Gebäude, wodurch auch ein anderer thematischer Schwerpunkt möglich gewesen wäre, sofern ich mich diesbezüglich umentschieden hätte. Konkret heißt das, dass ich überwiegend mit einfachen Aufgaben betreut wurde, sodass ich langsam ein Verständnis dafür aufgebaut habe, wie einige Produkte technisch aufgebaut sind und was das für die Projektplanung bedeutet.
Darüber hinaus habe ich natürlich immer wieder bei den Kollegen über die Schulter geschaut und war im Allgemeinen sehr frei darin, was ich tue. In der zweiten Woche habe ich so beispielsweise die Chance gehabt, an einer Schulung für ein Brennstoffzellenprodukt teilzunehmen, wodurch auch ein breiterer Einblick in die Beschaffenheit des Markts Großbritannien an sich möglich war. Die Mittagspause mit inbegriffen, war ich so täglich von 8:30 Uhr bis 17:00 Uhr beziehungsweise freitags bis 16:00 Uhr im Büro.
Sprache
Doch neben dem Einblick in die Arbeit von Viessmann in Großbritannien, lag der Kern des zweiwöchigen Praktikums auf der Sprache. Zuerst einmal war die Kommunikation jederzeit möglich, wobei zu Beginn das entsprechende technische Fachvokabular schlicht nicht vorhanden war, was nach kurzer Zeit jedoch kein Problem mehr darstellte. Eine besonders anfangs präsente Schwierigkeit bestand für mich darin, das Gesagte vollständig zu erfassen, wenn jemand besonders schnell oder auffällig undeutlich gesprochen hat, gerade bei meiner Gastfamilie konnte ich dies häufig beobachten. Dies bestätigte mir ebenfalls ein anderer deutschsprachiger Praktikant, dem es ähnlich ging, wobei sich dieses Phänomen für mich mit der Zeit vor Ort deutlich verbessert hat. Auch ist dies vermutlich sehr von der Region, in der man sich aufhält, abhängig, da ich beispielsweise während meines Ausflugs in London nichts Derartiges festgestellt habe.
Nach meiner jetzigen Einschätzung hat sich mein Englisch, insbesondere natürlich das gesprochene Wort, verbessert. Die Besonderheit während der zwei Wochen lag hauptsächlich darin, jeden Tag aktiv Englisch zu sprechen. Zugegebenermaßen ist dies in meinem Alltag sonst eher unüblich, selbst wenn es vergleichsweise häufig vorkommt, dass man Filme und Co. in der englischen Sprache konsumiert.
Mein Fazit
Abschließend lässt sich sagen, dass ich während meines Praktikums einerseits viele Dinge über die Arbeitsweise von Viessmann Limited erfahren konnte, der primäre Fokus aber auf der Sprache und somit auch der Zeit außerhalb des Büros lag. Neben den bereits erläuterten Aspekten zur Sprache, habe natürlich auch Erfahrungen mit dem Land Großbritannien an sich machen dürfen und bin in Teilen sicher auch selbstständiger geworden. All dies sind Dinge, die einem ein „normales“ Praktikum selbstverständlich nicht zwangsläufig bietet, weshalb ich froh bin, eben diese Chance gehabt zu haben.