von Leonie Neumark
Vom 28. bis zum 31. Mai dieses Jahres fand in Kaiserslautern in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik sowie der Technischen Universität Kaiserslautern das MINT-EC-Girls-Camp: Math-Talent-School statt, an dem ich ebenfalls teilgenommen habe. Für mich war es das erste MINT-Camp und ich habe es als sehr positiv wahrgenommen.
Drei Tage lang (denn am ersten Tag der Veranstaltung fand lediglich eine Begrüßungsrunde und eine Vorstellung des Projektes, der TU und des Fraunhofer-Instituts statt) arbeitete man mit interessierten Gleichaltrigen an spannenden mathematischen Fragestellungen. Dabei gab es vier Projekte, die sich alle mit unterschiedlichen praktischen Problemen befassten, wie beispielsweise der optimalen Herstellung von Fließstoffen für Wundauflagen (meinem Projekt) oder der Realisierung des autonomen Fahrens.
An die Arbeitsweise in den Projekten mussten wir uns alle erst einmal gewöhnen, denn wir bekamen nicht wie im Unterricht eine ausformulierte Matheaufgabe, sondern mussten eine reale Fragestellung erst einmal in einen mathematischen Kontext übertragen, uns Lösungsstrategien überlegen und diese dann wieder auf die Realität übertragen. Für uns stellte diese mathematische Darstellung tatsächlich das größte Problem dar und wir kämpften lange damit, Funktionen zu modellieren und mit diesen den Herstellungsprozess zu optimieren. Jedoch war unser Betreuer immer ansprechbar und am Ende des Camps konnten wir stolz einen Lösungsansatz präsentieren und hatten erstmals kennengelernt, wie man die Schulmathematik in der Realität tatsächlich anwenden kann.
Außerdem haben wir viel über das spätere Berufsleben und die Aufgaben eines Mathematikers erfahren, zum Einen in Präsentationen, zum Anderen im persönlichen Gespräch mit den Betreuern. Auch über ein Mathematikstudium haben wir bei einer Führung über den Uni-Campus und einer Vorstellung des Fachbereichs Mathematik viel erfahren.
Insgesamt habe ich durch dieses Camp sehr viel Neues dazugelernt und habe jetzt eine genauere Vorstellung davon, wie der Beruf Mathematikerin eigentlich aussieht und was man tun muss, um eine zu werden, und ich kann nur jedem empfehlen, ebenfalls an solchen MINT-Camps oder anderen vergleichbaren Projekten teilzunehmen, da sie einem extrem weiterhelfen und auch einfach unheimlich viel Spaß machen.
Denn neben dem mathematischen Teil gab es auch ein umfassendes Freizeitprogramm mit Aktivitäten wie Bowlen, Grillen oder sich von einem nahegelegenen Turm Abseilen, die uns allen viel Freude gemacht haben. Und auch sonst haben wir uns untereinander wirklich toll verstanden und die freie Zeit zusammen in vollen Zügen genossen.
Für all diejenigen, die Lust darauf haben, sich intellektuellen Herausforderungen zu stellen, neue Leute kennenzulernen und eine spannende Zeit zusammen zu verbringen, ist ein MINT-Camp wie dieses also genau das Richtige!