Impulse zum Nachdenken (HNA, 23.08.2019)
Edertalschülerinnen gewinnen bei Geschichtswettbewerb
Es sei das erste Mal gewesen, sagt Lehrer Alexander Flake, dass die Edertalschule am Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten teilgenommen habe. „Ich wurde auf den Wettbewerb aufmerksam und wollte den Schülerinnen die Chance geben, sich dort zu beweisen“, sagt Flake. Er wählte Paula Schuchard und Madleen Kreis aus, die mittlerweile ihr Abitur gemacht haben. „Bei den beiden wusste ich, dass sie dafür geeignet sind, also fiel die Wahl nicht schwer.“ Der Geschichtslehrer wurde nicht enttäuscht. Paula Schuchard und Madleen Kreis gewannen mit ihrer Arbeit über die Geschichte der Hugenotten einen Förderpreis bei dem Geschichtswettbewerb. „So geht’s nicht weiter. Krise, Umbruch, Aufbruch“, lautete das Thema des 26. Geschichtswettbewerbs. Die Arbeit der Abiturientinnen behandelt die Geschichte der Hugenotten, die im 17. Jahrhundert während der Glaubensverfolgung aus Frankreich nach Wiesenfeld sowie Louisendorf geflohen sind.
„Herr Flake hatte uns von dem Geschichtswettbewerb erzählt und nachdem wir uns informiert hatten, beschlossen wir, zusammen teilzunehmen“, erzählt Madleen Kreis. Bei der Themensuche für ihre Arbeit gab es laut Paula Schuchard klare Anforderungen. „Das Thema musste einen regionalen Bezug haben, also setzten wir uns zusammen und schrieben alles auf, was in Frage kam.“ Die Geschichte der Hugenotten gefiel den Schülerinnen am besten für das Projekt. Nach dem Sammeln einiger Quellen habe sich herauskristallisiert, dass es genug Material über die Hugenotten in Wiesenfeld und Louisendorf gibt. Daher haben sie die Schicksale der Glaubensflüchtlinge, die an diese Orte geflohen sind, verglichen. „Wir hatten eine alte Bibel aus der Zeit der Glaubensverfolgung betrachtet. Diese war so präpariert, dass es auf dem ersten Blick nicht mehr ersichtlich war, dass es sich um eine protestantische Bibel handelte. Das wurde gemacht, um nicht so schnell als Hugenotte aufzufallen“, sagt Schuchard. „Die sprachliche Barriere war für die Französisch sprechenden Hugenotten in Deutschland natürlich auch ein Problem“, erklärt Kreis. „Das Problem der Sprachbarriere ist auch heutzutage bei der Integration von Flüchtlingen vorhanden, daher hatten wir eine gewisse Aktualität in unserer Arbeit.“ Als Lehrer habe er am Anfang auch nicht genau gewusst, wie [intensiv er die Schülerinnen unterstützen müsste], doch es funktionierte wesentlich besser als gedacht, sagt Flake. „Mein Einfluss bei dieser Arbeit ist minimal, da die Schülerinnen das Thema komplett selbstständig erarbeitet haben. Ich habe lediglich Impulse zum Nachdenken gegeben.“ Der Wettbewerb sei ein voller Erfolg und in Zukunft wolle er weiter mit seinen Schülern an dem Geschichtswettbewerb teilnehmen, der alle zwei Jahre stattfindet. Am 13. September findet für die Schülerinnen die Preisverleihung in der hessischen Staatskanzlei in Wiesbaden statt.