David, mutiger König und Sänger (HNA, 19.06.2019)
Zwei Frankenberger Kinderchöre bekamen für Musicalprojekt großen Beifall
Eine alte Holzkiste mit merkwürdigen Requisiten steht auf dem Dachboden, im Sessel sitzt Opa Ludwig, der dazu Geschichten erzählt – für die jungen Sängerinnen und Sänger des Unterstufenchors der Edertalschule und des Kinderchors an der Liebfrauenkirche war dieser geheimnisvolle Ort die Quelle, aus der die Musical-Geschichte vom biblischen König David sprudelte. Unter Leitung von Gertrud Will und Kantorin Beate Kötter führten sie am Wochenende in der Kulturhalle mit großem Erfolg das Kindermusical „David“ von Andreas Hantke auf. Es war dies bereits das zweite Kooperationsprojekt der beiden Kinderchöre, nachdem sie vor zwei Jahren zum Reformationsjubiläum mit „Wenn einer fragt“ schon gute Erfahrungen beim gemeinsamen Musizieren gemacht hatten, wie Beate Kötter zu Beginn berichtete. Mit der Figur des Königs David wollten die kleinen Musical-Sänger nun zwei Botschaften vermitteln, wie sie sagte: „David bekam durch Glauben Mut und Stärke verliehen, und außerdem war er ein ganz großer Sänger, der mit seiner Musik ganz viel bewirkt hat.“
Die Zuschauer, junge und alte, ließen sich schnell gefangen nehmen von der besonderen Bühnenatmosphäre auf drei Ebenen: vom Opa Ludwig als ruhendem Pol im Sessel mit lauschenden, wissbegierigen Kindern, dem Chor als fröhlichem Erzählerteam der biblischen Episoden mit eingängigen Melodien und Pop-Elementen, unterstützt durch Kostüme und kleine Accessoires, über allem die eigens für die Frankenberger Kinder gemalten Illustrationen auf einer großen Projektionswand. Da wurden Geschichten erzählt vom traurigen König Saul, von der großen Freundschaft zwischen David und Jonathan, von der Bundeslade mit den zehn Geboten, aber auch von Krieg und Leid. Die kleinen Sänger im Alter von 5 bis 12 Jahren hatten alle Texte auswendig gelernt, schlüpften sicher in ihre wechselnden Rollen, setzten Gestik und Rhythmik mit Klatschen und Stampfen wirkungsvoll ein. Es gab dafür immer wieder spontanen Applaus der Zuschauer. Als sie sich am Ende mit einem Psalmlied, „wie es David zur Saitenharfe gesungen hat“, verabschiedeten, gab es lang anhaltenden Beifall und Dank für die Kooperation der mitwirkenden Kinder aus Edertalschule, Ortenbergschule und Regenbogenschule, für Pfarrer i. R. Eckhart Haberkorn (Gemünden) in der liebenswürdigen Rolle des Opas Ludwig, für Hans Joachim Schlaudraff (Geismar) für seine atmosphärischen, kindgemäßen Bühnenbilder, Matthias Müller und Johannes Kötter (Frankenberg) für die Technik, Beate Kötter (Klavier) und Gertrud Will (Dirigat) für ihre motivierende musikpädagogische Begleitung.
Sie wirkten mit
Beim gemeinsamen Projekt Kindermusical „David“ wirkten vom Kinderchor der Liebfrauenkirche mit: Jule Beil, Sandra Firlus, Thekla Gessa, Alba Göbel, Martha Issak, Cara Kraft, Charlotte Schwaner und Tessa Steiner. Im Unterstufenchor der Edertalschule sangen Luis José Correia da Silva, Jakob Doss, Ellen Glotz, Fiona Hense, Maya Materna und Hanna Schraub. Kantorin Beate Kötter appellierte zum Schluss an das Publikum, dem Vorbild vom Sänger David nachzueifern: „Singen Sie, gehen Sie selbst zum Chor, schicken Sie uns Ihre Kinder und Enkelkinder in die Kinderchöre!“