Zurück zum G9-Modell (HNA, 21.12.2012)

Zurück zum G9-Modell (HNA, 21.12.2012)

An der Edertalschule soll im Zuge eines Schulversuchs aber auch G8 möglich sein

ets gebauede abstimmung schulversuch hna 21 12 2012

Die Beratungen dauerten etwa eine Stunde, dann stand das Ergebnis fest: Die Schulkonferenz, der Elternbeirat, die Gesamtkonferenz und der Schulrat an der Edertalschule sprachen sich gestern Abend zwar mit einer überwältigenden Mehrheit für die Rückkehr zur G9-Regelung (Abitur nach einer neunjährigen Gymnasialzeit) aus. Doch nach einem mehrheitlich gefassten Beschluss der Schulkonferenz ist am Frankenberger Gymnasium auch eine Schullaufbahn nach dem G8-Modus (Abitur nach einer achtjährigen Gymnasialzeit) möglich. Die Schule will an einem Schulversuch teilnehmen, den das Hessische Kultusministerium angeregt hatte. Um diese Mischform umsetzen zu können, müssen sich in den kommenden Wochen mindestens zwölf Schüler der jetzigen Jahrgangsstufe sechs finden, die ihre Schulzeit bis zum Abitur im G8-Modus absolvieren wollen. „Wir werden am 21. Januar 2013 eine unverbindliche Abfrage bei den Eltern machen und ihnen die Frage stellen, ob ihr Kind im G8-oder G9-Modus weiter unterrichtet werden soll“, sagte Schulleiter Stefan Hermes. Gemeinsam mit den Lehrern werde beraten, ob das jeweilige Kind für die G8-Regelung infrage komme. Sollte letztlich eine G8-Klasse mit zwölf Schülern gebildet werden können, werde der Schulversuch im Falle einer als sicher geltenden Genehmigung durch das Kultusminsterium zunächst einmal drei Jahre lang laufen. „Es wird niemand zu G8 gezwungen, die Entscheidungen werden von den Eltern, Lehrern und Schülern gemeinsam getroffen“, stellte Stefan Hermes noch einmal klar. Heißt im Klartext: Wer von den jetzigen Sechstklässlern die achtjährige Gymnasialzeit nicht will, kann im Zuge des Schulversuchs künftig wieder neun Jahre bis zum Abitur die Edertalschule besuchen. Kurios wird es allerdings, wenn sich keine zwölf Schüler für die neue G8-Klasse finden. „Dann kehren wir natürlich auch zu G9 zurück. Das wurde schließlich beschlossen“, sagte Hermes. Doch die Möglichkeit, wieder neun Jahre bis zum Abitur lernen zu können, gelte dann ab dem kommenden Schuljahr erst für die neuen fünften Klassen und nicht für die jetzigen Sechstklässler. „Das ist das Paradoxe“, betonte Hermes. „Eltern und Kind sprechen sich gegen G8 aus, müssen aber, sollte der Schulversuch nicht kommen, weiter im G8-Modus zur Schule gehen.“

 

Auch gemeinsamer Unterricht geplant

Knapp 90 Schüler sind derzeit in der Jahrgangsstufe sechs an der Edertalschule in Frankenberg. Sollten mindestens zwölf von ihnen im Zuge des Mischmodells eine G8- Klasse bilden, würden sie bis zum Abitur insgesamt acht Jahre unterrichtet werden. Geplant ist, dass sie im Zuge des Schulversuchs in einigen Fächern auch gemeinsam mit G9-Schülern unterrichtet werden. Das gilt, so sieht es das Konzept vor, für die Fächer Religion und Ethik, sowie in den Jahrgangsstufen neun und zehn für den Wahlunterricht. Die Sekundarstufe eins würde bei den G8-Schülern letztlich nach der neunten Klasse enden, die der G9-Schüler dann nach der zehnten Klasse.


Navigation