Sie sind schon jetzt „Schul-Legenden“ (HNA, 17.02.2018)
Orchester und Solisten des Frankenberger Edertalgymnasiums wurden beim großen Konzert bejubelt – Heute zweite Aufführung
Opernklassiker und Barockmeister, Weltraumgiganten und Teufelszungen, alte Talente und neue Schullegenden – es waren leuchtende musikalische Bilderbuchseiten, die die Orchester und Solisten der Edertalschule beim ersten der beiden großen Schulkonzerte in dieser Woche aufblätterten. Alle „Legenden“, so das Motto, wurden mit bissfestem Bigband-Sound und fein schattierter Instrumentalkultur zu einem am Ende vom Publikum bejubelten Hörerlebnis. [...]
Nach einem festlichen Fanfarenauftakt „Bow to the King“ entführte das Jugendsinfonieorchester mit Martin Fischer die Zuhörer zunächst in die große Sängerkriegskulisse mit drei gravitätischen Tannhäuser-Werken, bevor es bei Haydns Sinfonie Nr. 100 mit ansprechenden Holzbläser-Streicher-Dialogen und kräftigen Marschanklängen (deshalb auch „Militärsinfonie“) seine Ausdrucksvielfalt demonstrierte. Beethovens Egmont-Ouvertüre und die Sinfonische Suite aus „Star Trek“ steigerten später mit dramatischen Szenen und anregenden Film-Klangbildern diese Orchesterleistung noch einmal, diesmal mit Markus Wagener am Dirigentenpult. Präzise Bläser-Einwürfe, fantasievolle Arrangements und kraftvolle Besetzung in allen Mensuren zeichneten den Auftritt der Big Band der Edertalschule, geleitet von Torsten Herguth, aus. Er hatte schon 2013 bei einem Schulkonzert als Jazz-Talent die Sängerin Anika Neuschäfer entdeckt, die nun bei „Son of a Preacher Man“ und „I’m So Exited“ die Zuhörer erneut begeisterte. Zu herausragenden Momenten des Abends mit imponierend ausgereiften Leistungen gehörten die Solokonzerte von Benedikt Huhn (Posaune) bei Guilmants „Morceau Symphonique“, von Niklas Müller (Trompete) bei Hugo Schmidts Bravourpolka „Teufelszunge“ und Marie Wagener (Violoncello) bei Bachs Cellokonzert in c-Moll. Jessica Specht, die zusammen mit Sampo Heyer durchs Programm führte, zählte die begabten Solisten, die nach dem Abitur das Gymnasium verlassen werden, bereits jetzt zu den kommenden „Schul-Legenden“. Großes Lob, Anerkennung und Blumen für die jungen Musiker und die Musikpädagogen gab es am Ende von Schulleiter Claus-Hartwig Otto. Er dankte aber auch allen Eltern und Sponsoren, dem Förderverein und der Kreis-Musikschule, die dem Frankenberger Gymnasium mit dem Schwerpunkt Musik eine solche Vielfalt von Instrumentalausbildung ermöglichten. Vom Publikum gab es stehenden Beifall nach der Schulhymne „Pomp and Circumstances“, bei der sich beim Finale rund 150 junge Musiker der drei Ensembles auf der Bühne vereinten.
Hintergrund:
Derzeit proben am Frankenberger Gymnasium Edertalschule 200 Schüler, und damit jeder fünfte, wöchentlich mit einem Orchesterinstrument. Das Jugendsinfonieorchester nimmt eine herausragende Stellung im schulischen Bildungsangebot wie auch im kulturellen Leben der Stadt Frankenberg ein. Bei den beiden Konzerten in dieser Woche stellt sich aber auch der Nachwuchs vor: Am Donnerstagabend bekam das aus 63 Mitwirkenden bestehende Jugendorchester in starker Streicherbesetzung unter Leitung von Gertrud Will und Martin Fischer großen Beifall. Am heutigen Samstagabend, an dem die Edertalschule ab 19.30 Uhr zum zweiten Konzert in die Kulturhalle einlädt, wird sich die Orchesterklasse 6e, eingebettet ins Programm der großen Schulensembles, vorstellen. (zve)