Zum ersten Mal in der hundertjährigen Geschichte unserer Edertalschule findet ein historisch und gesellschaftlich bedeutsamer Austausch mit einer Partnerschule aus Israel statt. Dank der aufwändigen Planungs- und Organisationstätigkeit der Kollegin Alexandra Wiegand unter Mithilfe der schulischen Israel-AG und Betreuer Marco Böhnisch fanden 13 Jugendliche und zwei Begleiterinnen von der Kalay High School in Givatayim (Tel Aviv) über die Partnerorganisation „Conact“ ihren Weg nach Waldeck-Frankenberg. Hier wurden sie in der Zeit vom 08. bis 15. September von ihren Gastgeber-Eltern und -schüler*innen hervorragend betreut.
Nach der Abholung vom Flughafen stand am Freitag bei einem Ausflug zum Edersee das Kennenlernen der Region auf dem Programm - inklusive Schiffstour, Wanderung zum Schloss Waldeck und Sommerrodelbahn. Das Wochenende hielt eine erlebnisreiche Entdeckungstour in Frankfurt bereit. Hier wurde das Jüdische Museum besucht, eine Stadtrundfahrt unternommen sowie der Blick vom Maintower oder in die Shopping-Stores der Metropole gewagt.
Nach dem Familientag mit jeweils sehr unterschiedlichen Highlights und gemeinsamem Bowling-Abend fand am Montagvormittag ein Rundgang zu den Stolpersteinen in Frankenberg statt. In kleinen Vorträgen unterrichteten sich die Schüler*innen gegenseitig über die Zerstörung von Existenzen und die Ermordung der Jüdinnen und Juden im Nationalsozialismus. Zum Gedenken wurden Rosen niedergelegt. Anschließend empfing Bürgermeister Rüdiger Heß die Gruppe sehr freundlich im Historischen Rathaus (siehe Zeitungsartikel). Zuletzt ging es dann nach Vöhl, um die dortige Synagoge zu besichtigen.
Am frühen Dienstagmorgen begab sich der Austausch nach Berlin. Im Anschluss an den Check-in im Wedding und ein schnelles Essen wurde eine dreistündige, informative Stadtrundfahrt mit Stopps an der ehemaligen Berliner Mauer und am Brandenburger Tor absolviert. Der Dienstag stand im Zeichen der Auseinandersetzung mit der gemeinsamen Geschichte. Einer dreistündigen Bildungsveranstaltung mit Museumsbesuch und Diskussionsrunde im Haus der Wannsee-Konferenz (1942) folgte die Besichtigung des ehemaligen Konzentrationslagers Sachsenhausen in Oranienburg. Unter bleibenden Eindrücken sowie nachdenklich und mit viel Redebedarf erfolgte die Rückkehr ins Hostel.
Den Abschluss der Fahrt bildete am Donnerstag ein kleiner City Walk mit Halt am Bundeskanzleramt, vor dem Bundestagsgebäude, am Holocaust-Mahnmal, der Museumsinsel sowie am Alexanderplatz. Hier wurden letzte Shoppinggänge erledigt, bevor sich die Schülerinnen und Schüler sowie die Betreuer*innen (in Richtung Flughafen bzw. zurück nach Frankenberg) voneinander verabschiedeten - mit großer Vorfreude auf das Wiedersehen in Israel in sieben Wochen.