Zunächst der allgemeine Bericht von Eleni Bragka aus der Klasse 8c
Erasmus-Projekt in Athen (13.-18.05.2024)
Am Montag trafen wir uns um 7:30 Uhr am Bahnhof in Frankenberg und nahmen den Zug nach Marburg. In Marburg stiegen wir um in den Zug nach Frankfurt. Im Flughafen angekommen, gingen wir durch die Sicherheitskontrolle und um 14:30 Uhr flogen wir los. Nachdem wir in Athen angekommen waren, wurden wir von einem Bus zu unserem Hostel gebracht. Im Hostel kamen wir nach 8 Uhr an und aßen Abendessen und gingen danach zu unseren Zimmern. Am Dienstag fuhren wir nach dem Frühstück mit der Metro zum 11. Gymnasium, Athen, Ilion. Da verbrachten wir einen griechischen Schultag in verschiedenen Klassen. Danach verbrachten wir noch Zeit in der Stadt. Mittwochs machten wir ab 9:00 Uhr eine Stadtführung zur Akropolis. Dabei besuchten wir den Tempel Parthenon, das Akropolis-Museum und die Agora. Danach durften wir uns in der Stadt unterhalb der Akropolis in Kleingruppen aufhalten. Am Abend sammelten wir Ideen zum Demokratielernen und entwickelten Projekte dazu. Am Donnerstag gingen wir vormittags zum Pnyx-Hügel mit Blick auf die Akropolis und lernten etwas zu den Ursprüngen der Demokratie und danach hatten wir noch Zeit zum Erkunden der Stadt. Am Mittag fuhren wir nach Piräus zum Hafen und aßen gemeinsam in einem Restaurant etwas zu Mittag. Am Abend besuchten wir dann ein interaktives Theaterstück namens „Who Killed Calimachos?“ und danach gingen wir zurück ins Hostel. Am Freitag besuchten wir mit einigen Schülern des Gymnasiums ein Museum in Marathon zum Thema Marathon und anschließend gingen wir in der Nähe zum Strand. Danach verabschiedeten wir uns von den griechischen Schülern und fuhren mit der Metro nach Athen, um dort Zeit zum Essen, Einkaufen oder zum Erkunden der Stadt zu bekommen. Auf dem Weg zum Hostel tranken wir noch etwas im Szene-Viertel Psyrri und gingen danach zum Hostel. Dann packten wir unsere Sachen zusammen. Am Samstag dann fuhren wir um 4:00 Uhr morgens zum Flughafen und um 7:50 Uhr flogen wir los. Wir kamen um 9:30 Uhr am Frankfurter Flughafen an und sammelten unsere Koffer ein. Um 10:45 Uhr stiegen wir in den ersten Zug ein und kamen um 13:15 in Frankenberg an.
Die Fahrt wurde von Frau Wickles und Herrn Herguth begleitet und die Organisation erfolgte durch Herrn Nezi.
Der nachfolgende Bericht stammt von Luana Correia da Silva (Klasse 9c) und Luna Vedder (Klasse 9e)
Unsere Erasmus-Fahrt nach Athen 2024
Vom 13.05.2024 bis zum 18.05.2024 machten 18 Schülerinnen und Schüler der Edertalschule mit Herrn Herguth und Frau Wickles eine fünftägige Exkursion, bei der wir auch teilnehmen durften. Die Organisation des Erasmus- Projekts hat Herr Nezi übernommen.
Am Montag trafen wir uns bereits mit der ganzen Gruppe um 7:30 am Frankenberger Bahnhof. Dann ging es 45 Minuten mit dem Zug nach Marburg und von dort aus zwei Stunden zum Fraport (Frankfurter Flughafen). Alle waren sehr gut gelaunt und die Vorfreude begann zu wachsen. Da wir alle aus dem achten und neunten Jahrgang stammten, kannten sich nicht alle und es wurden schnell neue Freundschaften geschlossen.
Am Frankfurter Flughafen angekommen gaben wir zunächst unser Gepäck auf und wurden durch die Sicherheitskontrolle geschleust. Bis das Boarding begann, waren es noch zwei Stunden, also hieß es warten. In dieser Zeit erkundeten wir den Flughafen, kauften im Duty-free-Shop ein und spielten UNO. Dieses Spiel sollte uns die weitere Reise begleiten. Während die Vorfreude weiter wuchs und wir es kaum noch abwarten konnten, die Jacken und Pullover, die im deutschen Mai ja noch recht lange getragen werden, ausziehen und endlich die T-Shirts und kurzen Hosen auszupacken, begann langsam das Boarding und wir setzten uns nach und nach ins Flugzeug. Jetzt war es endlich so weit! In genau zwei Stunden und 15 Minuten würden wir endlich die Sonne auf der Haut spüren und die griechisch sommerliche Atmosphäre auf uns wirken lassen.
Nach einem recht entspannten Flug mit unzähligen Lachflashs, neuen Bekanntschaften und Aufregung, kamen wir nun endlich am griechischen Flughafen an. Zunächst holten wir unser Gepäck ab, was etwas auf sich warten ließ, und gingen, bevor wir zu unserem Hostel im Zentrum Athens fuhren, noch einmal zum WC. Dort konnten wir schon den ersten Unterschied zu unserem Zuhause feststellen. Hier durfte man das Klopapier nämlich nach Benutzung nicht in der Toilette entsorgen, sondern musste es in einen dafür vorgesehenen Mülleimer werfen. Allerdings war dies nicht so unappetitlich, wie man es sich als deutsche Kartoffel vielleicht vorstellt.
Als wir aus dem Fenster schauten, war von Sonne und 25° Celsius eher weniger zu sehen. Draußen regnete es in Strömen und Wolken verschleierten den Himmel. Super, was ein toller Auftakt in diesen „Kurzurlaub“... Nein, Spaß. Das Wetter wurde noch besser und natürlich ließen wir uns von ein paar Regentropfen und Wolken nicht die Reise verderben. Als wir zum Busparkplatz liefen, wo unser Bus uns zum Hostel transferieren sollte, wurde das Wetter auch schon besser und erste Sonnenstrahlen schienen durch die Wolkendecke.
Auf dem Weg zu unserem Hostel fuhren wir an Palmen, antiken Gebäuden, süßen Stadtvierteln und vielen Menschen vorbei. Als wir jedoch nach vierzig Minuten in ein weniger schönes Viertel kamen, wo die Gebäude sehr heruntergekommen waren und die Straßen dreckiger waren als in der sonstigen Gegend, fragten wir uns langsam, wo sich unser Hostel befand. Wenige Minuten später hielten wir vor einem relativ schmalen Gebäude an. Auf einem Schild, was davor hing, stand ,,Athens Hawks“, der Name unseres Hotels. Wir waren etwas überrascht, dass wir in dieser Gegend untergebracht waren, aber wir waren sehr gespannt auf das Innenleben unseres Hotels.
Zunächst fanden wir uns im Essenssaal zusammen und besprachen die Zimmeraufteilung. Da es nur ein paar verfügbare Doppel- bzw. Dreier- oder Viererzimmer und ein Neunerzimmer gab, war natürlich die große Frage: Wer bekam das Neunerzimmer und wer hatte den Luxus, sich mit wenigen Personen ein Zimmer teilen zu dürfen?
Wir warfen eine Münze und wir Mädchen hatten Glück. Die Jungs mussten sich das Neunerzimmer teilen und wir bekamen die anderen Zimmer.
Wir waren mit unserem Zimmer sehr zufrieden. Es hatte ein schönes, geräumiges Bad und zwei Hochbetten. Außerdem stand inmitten des Zimmers ein kleiner Tisch samt Spiegel. So konnten wir uns an den nächsten Tagen gut fertig machen. Außen hatte unser Zimmer auch einen kleinen Balkon, die Aussicht war jedoch nicht ganz so prickelnd, da man direkt vor eine heruntergekommene Hausfassade schaute. Die Jungs hatten Pech! Ihr Zimmer wies einige Mängel auf, wie zum Beispiel das Fehlen eines Balkons, einer funktionierenden Klimaanlage oder vernünftiger Lattenroste.
Aber abgesehen davon war das Hostel von innen sehr schön. Einen dicken Bonus bot die große Dachterrasse. Dort hatte man eine unglaubliche Aussicht auf die Akropolis und die umliegende Stadt. Außerdem befand sich dort eine Bar mit DJ. Der DJ und gleichzeitig Barkeeper war super nett und gelassen. Hier verbrachten wir nun jeden Abend mit einem Mocktail in der einen und UNO-Karten in der anderen Hand. Die Musik basierte auf Techno und Lofi und der DJ war auch für Musikwünsche offen. So war der bekannte Kult-Schlager ,,Griechischer Wein“ nicht nur auf der Dachterrasse des Öfteren zu hören. Es war unsere auserkorene Hymne für diese Reise.
Als wir Hunger bekamen, gingen wir hinunter, um zu schauen, was das Hostel für uns bereitgestellt hatte. Zu unserer erneuten Überraschung gab es Lasagne in schwarzen Plastikschachteln mit Besteck aus Holz. Da man das Wasser aus der Leitung nicht trinken konnte, hatte jeder eine kleine Wasserflasche zur Verfügung. Es gab aber auch noch einen Wasserspender im Hostel. Das war gut, denn für unsere weiteren Ausflüge mussten wir gut hydriert sein.
An diesem Abend gingen wir nach einer Mocktailrunde auf der Dachterrasse, die uns von unseren Lehrern spendiert wurde, direkt auf unsere Zimmer, schließlich waren wir alle sehr müde vom Flug und den vielen Zug- und Busfahrten. Im Zimmer unterhielten wir uns noch mit unserer Zimmernachbarinnen und dann schliefen wir alle recht schnell ein.
Am nächsten Tag ging es für uns schon ziemlich früh los. Ein schnelles Frühstück im Hostel, bestehend aus Müsli mit Milch und Orangensaft, und ab zur U-Bahn-Station.
Von dort aus ging es zu einem griechischen Gymnasium, dem 11. Gymnasium in Ilion. In Griechenland haben die Schulen nämlich keine exklusiven Namen, sondern nur eine Nummer. An der Schule angekommen, begrüßten uns die Lehrerinnen sehr freundlich. Danach ging es in den Unterricht. In der Schule gab es sogar einen außerhalb liegenden Klassenraum, da das Schulgebäude selbst zu klein war. Die Schüler waren alle unglaublich herzlich, man fühlte sich wie eine Prominenz, da die Schüler so viel über die deutsche Kultur und das deutsche Schulsystem wissen wollten.
Dauernd wurden uns Komplimente gemacht und wir wurden ständig nach unseren Instagram-Accounts gefragt, da in Griechenland kein Whatsapp, sondern eher Instagram oder Snapchat als Messenger verwendet wird. Die Schüler hatten sogar Essen für uns vorbereitet. Es gab Snacks, wie Barucha, eine mit Pudding gefüllte Teigtasche, und anderes, doch ich kann mich nicht mehr so genau an die Namen erinnern, und es wurden auch traditionell griechische Tänze vorgeführt. Dies war ein sehr schöner Beginn des Tages und dann ging es für uns weiter in die Innenstadt. Dort konnten wir zwei Stunden lang shoppen, in Cafés und Restaurants griechische Spezialitäten genießen, Souvenirs kaufen und die Umgebung genießen. Überall versteckten sich kleine, wunderschöne Gassen, in denen süße, kleine Shops, die eine Vielfalt an zierlichen, außergewöhnlichen Produkten im Repertoire hatten und an vielen Ecken waren Straßenhändler, die ihre handgefertigten Ketten, Armbänder, Ringe oder Anhänger verkauften. Die Menschen waren super freundlich und sie waren immer interessiert daran, wo wir herkamen. So kamen wir immer ins Gespräch mit wildfremden Leuten und bekamen viele lustige Geschichten zu hören. Das war eine wundervolle Erfahrung. Viele Menschen haben uns auch angeboten, mit ihnen ein Foto zur Erinnerung zu machen und diese Möglichkeit haben wir natürlich genutzt.
Nach diesem gelungenen Stadttripp fuhren wir mit der U-Bahn zurück ins Hostel. Dort gab es wieder Lasagne in Plastikschachteln mit dem Holzbesteck und da vielen Schülern dies nicht so sehr schmeckte, kamen sie auf die Idee, sich bei einem Foodstore Pizza, Burger oder Pommes zu bestellen. Dieses Essen wurde sogar direkt aufs Zimmer gebracht, denn der Foodstore arbeitete mit unserem Hostel zusammen. Den restlichen Abend haben wir auf der Dachterrasse verbracht.
Am Mittwoch war eine geführte Stadttour mit Besichtigung der Akropolis und Agora geplant. An diesem Tag hatten wir sehr schönes Wetter, viel Sonne und 26°. Also hieß es eincremen und ordentlich Wasser mitnehmen. Zunächst wanderten wir zur Akropolis hoch. Das war sehr anstrengend, aber auch ein phänomenaler Anblick, den man selten zu Gesicht bekommt. Wir erfuhren sehr viel über die Geschichte der Akropolis, die verschiedenen Tempel und vieles mehr. Wir machten außerdem viele Fotos und Videos. ,,Akro“ bedeutet „hoch“ und „Polis“ war damals der Begriff für „Stadt“. Der Begriff „Akropolis“ bedeutete also wortwörtlich „Hohe Stadt“. Passt ja auch, schließlich ist die Akropolis auf einem Hügel, mitten in Athen. Später ging es dann zurück nach unten, wo wir das Museum besichtigten. Dort erfuhr man viel Wissenswertes über die antike griechische Kultur und konnte zum Beispiel auch alte Statuen besichtigen. Davon durften wir leider keine Fotos machen. Danach machten wir eine Pause und aßen etwas in einem kleinen Bistro, das am Fuße der Akropolis lag. Als letztes Ziel hatten wir die Agora. Dies war der damalige Marktplatz gewesen. Dort hatten Volksversammlungen stattgefunden und es gab eine Art antike Zeitung. Um Neuigkeiten der Bevölkerung mitzuteilen, wurden große Aushänge an den Toren der Agora angebracht. So konnte niemand behaupten, dass er von einem bestimmten Ereignis nicht gewusst hätte.
Nach der insgesamt achtstündigen Stadttour hatten wir die Möglichkeit, uns noch für eine Stunde in der Stadt aufzuhalten. An einem kleinen Stand machten wir Bekanntschaft mit einer sehr netten Verkäuferin, die sehr authentisch wirkte und nicht so aufgesetzt, wie man es aus normalen Einkaufsläden hier in Deutschland kennt.
Am Abend bestellten wir nun auch Burger und Pommes und versuchten uns an Poker, mal was anderes als UNO ;).
Am Donnerstag wurde es noch historischer als am Tag zuvor. Schließlich waren wir nach Athen gekommen, um etwas über die antike Demokratie Griechenlands zu lernen und wie sie sich noch heute auf die Moderne auswirkt. Man sagt ja auch "die Mutter der Demokratie" zu Griechenland.
Also ging es für uns zum Pnyx-Hügel, denn dort fand die erste Volksversammlung zur Demokratie statt. Aber dazu mehr in unseren Projekten. Denn nachdem wir ausführlich über die Ekklesia (so hieß die Volksversammlung) gesprochen hatten, sollten wir selbst eigene Projekte entwickeln, in denen wir vorstellen, wie die Demokratie entstanden ist und wie sie sich auf die heutige Zeit auswirkt.
Nachmittags gingen wir zum Hafen und aßen gemeinsam mit den Lehrer typisch griechisch. Die Inhaber des Restaurants gaben uns sogar eine gratis Nachtischrunde aus. Abends besuchten wir ein Mitmach-Theater. Zunächst dachten wir, dass das Theater ein Reinfall sei, da wir nur vor einem schmalen Wohnkomplex standen, doch dann wurden wir von einer netten Frau abgeholt, die uns dann auf die Dachterrasse geführt hat. Das Theater war sehr lustig und auch den Grips fordernd und es war eine tolle Erfahrung für alle. – Ein Theater mal anders.
Am Freitag trafen wir uns noch einmal mit den griechischen Lehrerinnen und Schülern. Zusammen machten wir einen Ausflug nach Marathon, um etwas über die Entstehung des Marathons zu erfahren. Dazu besichtigten wir ein Museum, wo wir eine ausführliche Führung bekamen. Anschließend gingen wir an den Strand und so hatten wir Zeit uns mit den griechischen Schülern anzufreunden und mehr Zeit zu verbringen. Dazu setzten wir uns in ein Café und mir wurde sogar ein sehr leckerer Milchshake von einer griechischen Schülerin spendiert. Die anderen spielten Beachvolleyball oder liefen am Meer entlang und genossen die Atmosphäre. Zurück an der Schule verabschiedeten wir uns von einander und wir glauben, dass wir noch nie in unserem Leben so viele Umarmungen auf einmal bekommen haben. Tausendmal verabschiedete man sich und hing sich dann doch wieder in den Armen. Griechenland ist einfach zu weit weg, haha.
Ein letztes Mal hatten wir danach noch die Möglichkeit, in der Stadt Souvenirs zu kaufen und die Idylle auf uns wirken zu lassen. Ein kurzer Halt im Szenenviertell Psyri, um einen Mocktail zu trinken und ab zurück ins Hostel.
Im Hostel angekommen packten wir auch schon unsere Sachen zusammen, morgen würden wir abreisen. Dann, ein letzter UNO-Abend auf der Dachterrasse und ein letzter Blick auf die mit Licht angestrahlte Akropolis und dann ,,Jassas“ Athen, denn am Samstag flogen wir auch schon zurück nach Deutschland.
Die Reise nach Athen war für uns wunderschön und sehr lehrreich, nicht nur im historischen Bereich, sondern auch was die Menschen und die griechische Kultur im Allgemeinen betrifft. Außerdem war sie eine tolle Möglichkeit, den eigenen Horizont zu erweitern und die Welt kennenzulernen.
Wir bedanken uns, ein Teil dieser Reise gewesen sein zu dürfen: Es war ein wundervolles Erlebnis.