Verdacht nicht bestätigt (HNA, 21.03.2014)

Untersuchte Fleischproben wurden im Landeslabor überprüft – Kein Pferdefleisch

jfo kein pferdefleisch verdacht hna 21 03 2014

„Wir sind von einem Skandal weit weg. Es ist keiner. Die Untersuchungsergebnisse von unseren Schülern haben sich nicht bestätigt.“ Mit diesen Worten kommentierte Björn Croll, Fachlehrer und Betreuer der „Jugend forscht“-Schülergruppe am Frankenberger Gymnasium Edertalschule, am Donnerstag die aktuellen Ergebnisse des Hessischen Landeslabors. Wie berichtet, hatten Schüler der „Jugend-forscht“-Gruppe der Edertalschule zuvor bei ihren Untersuchungen in sieben von acht Billig-Fleischprodukten Pferdefleisch entdeckt. Die Produkte stammten ausschließlich aus heimischen Supermärkten; die Ergebnisse waren auf Wunsch der Schüler anschließend noch einmal vom Hessischen Landeslabor und auch von einem externen Labor untersucht worden – das externe Labor war zusätzlich von der Edertalschule beauftragt worden. „Es ist tasächlich so, dass in den Proben kein Pferdefleisch gefunden wurde“, sagte Croll. Dabei erinnerte er daran, dass die ersten Ergebnisse seiner Schüler diese Schlussfolgerung noch nicht zugelassen hätten. „Hier liegt aber ein Spezialfall vor, der nur mit genaueren Methoden analysiert werden konnte, und nicht mit den von den Schülern angewendeten Methoden“, machte Croll deutlich. Mit den „genaueren Methoden“ sei beim Landeslabor gearbeitet worden. Auch das Landeslabor habe bestätigt, dass die Interpretation der Schüler „durchaus naheliegend“ gewesen sei.

Den Schülern hätten aber nicht alle Informationen zur Verfügung gestanden, um die ersten Ergebnisse richtig zu interpretieren. Zwar seien bei den Überprüfungen in einer Probe von Rinderhackfleisch geringe Spuren von Schweine-DNA gefunden worden, merkte Croll an. Das könne aber schon daran gelegen haben, dass im selben Fleischwolf zunächst Schweinehackfleisch und dann Rinderhackfleisch hergestellt worden sei. „Man kann deshalb nicht von einer systematischen Beimengung reden. Das liegt an der Verarbeitung“, kommentierte Croll. Seinen Schülern bescheinigte der Fachlehrer, im Rahmen ihrer Möglichkeiten sauber gearbeitet zu haben. „Ein professionelles Labor kann eben ganz anders arbeiten als eine Schülergruppe in der Schule.“ Von einem Lernprozess für die Schüler sprach der stellvertretende Schulleiter Uwe Neumann. Ergebnisse von Untersuchungen sollten nicht eher preisgegeben werden, ehe sie von anderen Laboren bestätigt worden seien. Eigentlich habe die Gruppe nur über ihre Arbeit berichten wollen. „Dass das Projekt hohe Wellen geschlagen hat, ist ein Sonderfall“, sagte Neumann. Sein Fachdienst sei „aus allen Wolken“ gefallen, als er von den Untersuchungsergebnissen der Schüler erfahren habe, berichtete Amtstierarzt Dr. Martin Rintelen. Zum Glück hätten sich die Ergebnisse der Schüler nicht bestätigt. „Alle getesteten Produkte wiesen die richtige Kennzeichnung auf, was ihre Inhaltsstoffe angeht.“


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