von Leon Bardhi
In diesem Sommer nahm ich vom 8.-24.August an der Deutschen Schülerakademie (kurz: DSA) teil. Doch was ist das eigentlich? Die DSA ist ein Angebot des Vereines Bildung und Begabung und möchte, besonders vielseitig interessierte und leistungsbereite Jugendliche fördern. Seit 1988 finden deshalb jeden Sommer an verschiedenen Standorten in ganz Deutschland Akademien statt, bei denen etwa 100 Jugendliche zusammen mit ihren Kursleitern, unter Anleitung, fachwissenschaftliche Methoden kennenlernen. Dabei kommen die Teilnehmer aus ganz Deutschland oder aus deutschen Schulen im Ausland und arbeiten zweieinhalb Wochen miteinander in unterschiedlichen Kursen. Dabei werden sowohl naturwissenschaftliche Kurse als auch Kurse literarischen-künstlerischen oder geisteswissenschaftlichen Schwerpunkt angeboten, die mit nicht mit Schule vergleichbar sind.
Dieses Jahr wurden verteilt in ganz Deutschland sieben solcher Akademien durchgeführt. Als ich mit großer Vorfreude den Weg in Richtung Mecklenburgische Seenplatte antrat, wusste ich noch nicht was in den 16 Tagen auf mich zukommen würde. Mit der Frage auf was für Menschen ich treffen würde, kam ich nachmittags am „Privaten Internatsgymnasium Schloss Torgelow“ an, in welchen wir für den Zeitraum der DSA untergebracht waren. Schon beim ersten gemeinsamen Abendessen konnte man sich ein Bild von den anderen Kursteilnehmenden und den Kursleitenden machen.
Die Kurse, welche in der Regel, zwei Mal am Tag stattfanden und von Experten des jeweiligen Themengebietes vermittelt wurden, behandelten unterschiedlichste Themen. Ich besuchte beispielsweiße den Kurs „Chemie und Nachhaltigkeit“ und daneben fanden die Kurse „Geometrische Gruppentheorie“, „Polizist und Hausmeister: Die Zellen unseres Immunsystems“, „Who am I? Persönlichkeitspsychologie – Von Konstrukt zur Studie“, „Blockchain, Bitcoin and the Smart Economy“ sowie „Vom Hippie zum Hipster? Die Deutsche Musikszene nach 1968 auf Identitätssuche“ auf der Akademie in Torgelow statt.
Weiter wurde die Deutsche Schülerakademie durch Kursübergreifende Angebote (kurz: KüA´s) geprägt, welche sowohl den Teilnehmern als auch den Kurs- und Akademieleitenden die Möglichkeit gab etliche Angebote zu schaffen und Wahrzunehmen. Dazu zählten, um nur einige zu nennen ein Chor und ein Orchester, welche von einer professionellen Musikerin geleitet worden sind, viele Sprachen wie Sorbisch und Chinesisch oder kreative Aktivitäten wie Impro Theater und Buchbinden sowie sportliche Aktivitäten wie Volleyball und Tennis. Aber auch KüA´s zur Alexandertechnik oder in den artistischen Umgang mit Karten waren unter anderen Grund für das enorme Schlafdefizit was über die Zeit zustande kam. Es gab immer eine Interessante Aktivität oder ein gerade zu unlösbares Problem, welches vor dem Schlafen gehen gelöst werden musste.
Ebenfalls sorgten eine Rotation, welche zum Ziel hatte, anhand von Präsentationen Einblicke in die anderen Kurse zu bekommen und ein Turnier bei dem die einzelnen Kurse Disziplinen für die anderen vorbereiteten, für einen informativen Austausch, als auch für das gegenseitige Kennenlernen untereinander.
Besonders war auf der DSA außerdem der Umgang untereinander. Dadurch das alle, auch die Kursleiter, geduzt wurden kam innerhalb kürzester Zeit eine unvorstellbar gute Gruppendynamik zustande. Egal wo und wann hat man immer jemanden gefunden mit dem man über interessante Themen sprechen konnte. Die Gesprächsthemen wurden weder beim gemeinsamen Essen noch bei den nie endenden Tagen um 3:00 nachts knapp.
Gegen Ende der Akademie rückte die Kursdokumentation immer näher, was für alle Kurse noch einmal hieß, dass trotz des immer stärkeren Schlafentzugs, innerhalb von wenigen Tagen alle im Kurs erarbeiteten Inhalte, in einer 20-25 seitigen wissenschaftlichen Arbeit zusammengefasst werden sollten. Das hieß alle Texte mussten geschrieben, redigiert und aufeinander angepasst werden, was sowohl von Teilnehmern als auch von Kursleitern alles abverlangte, um die Dokumentation zum vorgegebenen Termin anzugeben.
Abschließend lässt sich sagen, dass ich mit der Teilnahme an der DSA eine unglaublich Wertvolle Erfahrung gemacht habe. Für mich bleiben vor allen Freundschaften und Kontakte, welche mich in der sehr kurzen Zeit sehr geprägt haben. Außerdem konnte ich wertvolle Erfahrungen im Bereich nachhaltiger Chemie machen und konnte durch die vermittelten Arbeitsweisen viel neues dazu lernen. Darüber hinaus konnte ich durch die vielen Angebote meinen Horizont erweitern und reichlich neues kennenlernen. Mein Besonderer Dank gilt vor allen Dingen Herrn Blinn, welcher mich für die Deutsche Schülerakademie vorgeschlagen hat und somit ermöglicht hat, dass ich an der DSA teilnehmen konnte, aber auch allen Leuten die die Schülerakademie als Akademieleitung, Kursleitung oder als Teilnehmer mitgestaltet haben und so für zweieinhalb Wochen gesorgt haben, die ich nie vergessen werde.