In ihrer neuen Funktion als Umweltabgeordnete der Edertalschule nahmen die entsprechenden SchülerInnen Ende November jahrgangsweise an einer Fortbildung zum Thema Mülltrennung, Müllreduktion und Müllvermeidung teil.
Ziel war es, den Müll der Schule überhaupt erst einmal sichtbar zu machen und ein Bewusstsein für Müll zu schaffen. Gemeinsam mit den Lehrkräften analysierten die Umweltabgeordneten Müll aus den Abfalltonnen der Schule und sortierten ihn nach seiner Ökobilanz. Dabei wurden konkrete Ideen gesammelt, wie Müll reduziert oder gar ganz vermieden werden kann. Das große Engagement der Umweltabgeordneten zeigte sich nicht zuletzt durch die vielen Fragen und Ideen, die sie im Gepäck hatten. Biologielehrer Mathias Michel informierte in den Jahrgangsstufen 7 – 11 in einem Vortrag über die umweltschädliche Herstellung von Aluminium, die zum Beispiel in Brasilien zur Zerstörung des Regenwaldes führt, sowie über die gesundheitlichen Risiken des Metalls. Das neue Wissen sowie die gesammelten Erfahrungen nahmen die Umweltabgeordneten dann in ihre eigenen Klassen mit. Tatkräftig unterstützt wurden die Lehrkräfte durch die Schüler des Forschungslabors Mathematik, die von den Ergebnissen ihrer wissenschaftlichen Umfrage zum Umgang mit Müll an der Edertalschule berichteten und konkrete Handlungsalternativen aus ihrer Umfrage beisteuerten. Die Klassen 5-10 sowie einige E-Phasen-Kurse (11.Klasse) beteiligten sich in der ersten Adventswoche daraufhin an einer Müll-Challenge, bei der gezielt Verpackungsmüll eingespart wurde: Jede Klasse stand vor der Herausforderung, innerhalb einer Woche nicht mehr Plastikmüll zu verbrauchen, als in ein Einmachglas passt. Die gelben Container blieben während dieser Zeit verschlossen, stattdessen hatte jede Klasse ein eigenes Glas, in dem der Müll sichtbar blieb. Einige Klassen schafften es sogar, in dieser Woche fast oder gar keinen Plastikmüll zu hinterlassen. Das Tutorium E07 organisierte sich eigenverantwortlich ein Glas (1 Liter), das jeden Tag mit in alle Kursräume getragen wurde, um den Plastikmüll darin zu entsorgen. Die Klasse 8a hat nun ein Gurkenglas aufgestellt und will von nun an jede Woche nicht mehr Plastikmüll verbrauchen, als ins klasseneigene Glas passt. Die betreuenden Lehrerinnen und Lehrer bedankten sich vor den Ferien bei den erfolgreich teilnehmenden Klassen mit individuellen Aktionen: Claus-Hartwig Otto, Direktor der Edertalschule und selbst Mitglied der Umwelt-AG, hat beispielsweise ein Gedicht auswendig gelernt und vorgetragen. Marc Heimermann schrieb den Poetry-Slam-Text „Die ETS sieht, was ich ess’“, der bereits in einigen Klassen performt wurde. Die 5. und 6. Klassen erhielten als Preis für ihr Engagement plastikfreie Textmarker: quasi Stifte, mit denen sie bis zum Abitur und darüber hinaus Texte markieren können. Diese wurden durch den Förderverein der Schule finanziert. Die Einlösung der Wettschuld der Mathe-AG, die sich vor allen erfolgreichen Klassen verbeugen und ihnen eine Urkunde überreichen wollte, musste aufgrund des Lockdowns auf das nächste Jahr verschoben werden. Nicht nur SchülerInnen und LehrerInnen engagieren sich in der Umwelt-AG: Von den Hausmeistern bis zum Mensapersonal sind die MitarbeiterInnen der Schule interessiert, offen für Vorschläge und unterstützen die Umwelt-AG in ihren Arbeitsbereichen.