Schüler aus Israel sind zu Gast an der Edertalschule in Frankenberg
Neue Freundschaften sollen entstehen, kultureller Austausch soll ermöglicht werden: Zwölf israelische Schülerinnen und Schüler von der Kalay High School in Givatayim in der Nähe von Tel Aviv sind zu Gast in Frankenberg. Mit 15 Schülerinnen und Schülern von der Edertalschule nehmen sie an einem Schüleraustausch teil. „Es ist wichtig, dass man sich gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus wehrt“, sagt Alexandra Wiegand, die Lehrerin an der Edertalschule ist und den deutsch-israelischen Schüleraustausch ins Leben gerufen hat. Der Schüleraustausch solle insbesondere einen Beitrag gegen Antisemitismus leisten. Von großer Bedeutung seien die entstehenden Freundschaften und der Austausch untereinander, erklärt sie. Auch für Frankenbergs Bürgermeister Rüdiger Heß, den die 27 Schülerinnen und Schüler am Montag in der Rathausschirn in Frankenberg trafen, ist der kulturelle Austausch wichtig im Kampf gegen Antisemitismus. Dem internationalen und kulturellen Austausch schreibt er generell einen hohen Stellenwert zu. „Wir freuen uns, wenn die Schulen Gäste nach Frankenberg holen, um den Austausch zu fördern“, begrüßte er die Schülerinnen und Schüler. Er betonte die Bedeutung der Erinnerungskultur und wies auf die in Frankenberg an vielen Orten zu findenden Stolpersteine hin. Diese würden die während des Nationalsozialismus an jüdischen Mitbürgern in Frankenberg verübten Verbrechen immer wieder ins Gedächtnis rufen. Die Gäste aus Israel waren am Freitag angereist. Am Wochenende ging es zusammen mit den Frankenberger Schülern an den Edersee und es wurde die ehemalige Synagoge in Vöhl besucht. Außerdem konnten die Gäste Zeit mit ihren Gastfamilien verbringen. Bevor es für die israelischen Schüler zurück in die Heimat geht, will die Gruppe mit ihren Gastgebern noch einige Tage in Berlin verbringen. Auf dem Programm stehen unter anderem das Holocaust-Mahnmal und das Jüdische Museum. Im November reisen die Edertalschüler nach Israel. Dort sollen unter anderem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem und Tel Aviv besichtigt werden. Bereits im vergangenen Jahr gab es einen Austausch der beiden Schulen, auch in Zukunft soll es weitere geben. Der Rotary-Club Frankenberg und die Frankenberger Bank haben den diesjährigen Austausch mit einer Spende unterstützt.
Text und Foto: Juliane Becker
Bildunterschtift:
Vor dem Frankenberger Rathaus: Die Schüler und Schülerinnen aus Deutschland und Israel mit dem Frankenberger Bürgermeister Rüdiger Heß (rechts) und den Lehrern Alexandra Wiegand (links), Philipp Kindelbacher (2. von rechts), Sigal Papo (2. von links) und Hila Rakah (4. von links).