Vivaldi, Verdi und Morricone (HNA, 04.03.2019)
Edertalschüler boten zwei mitreißende „Viva-Italia“-Konzerte
Von Antonio Vivaldi bis Ennio Morricone, Guiseppe Verdi bis Alexander Röder - Kompositionen zwischen Barock und modernen Soundtracks eines Videospiels machten den mitreißenden Spannungsbogen aus, mit dem die Schulorchester der Frankenberger Edertalschule unter dem Motto „Viva Italia“ bei zwei Konzerten in der Kulturhalle mehr als 900 Besucher in ihren Bann schlugen. Faszinierende Vielfalt, hoch motivierte Spielfreude, großartige Ensembleleistungen ebenso wie die Soloauftritte junger Talente begeisterten das Publikum an beiden Abenden. Vorausgegangen war intensive Probenarbeit von Jugendsinfonieorchester und Big Band des Gymnasiums bei einer viertägigen Freizeit mit Lehrkräften, ehemaligen Orchestermitgliedern und mehreren Instrumental-Dozenten in Bad Endbach-Hartenrod. Hinzu kamen viele zusätzliche Proben an freien Samstagen, Anlass für Schulleiter Claus-Hartwig Otto, sich nicht nur bei allen mitwirkenden Instrumentalisten und Musiklehrern zu bedanken, sondern auch zu fragen: „Was wären wir ohne unsere musikalisch engagierten Eltern, die diesen Einsatz fördern und unterstützen?“
Mit der Wucht voller Bläserbesetzung, dennoch wohl dosiert, sorgte die Big Band unter Leitung von Torsten Herguth für einen furiosen Auftakt. Dazu bot die Singstimme von Annika Neuschäfer mit spürbarer Jazzenergie („Mambo Italiano“) einen anregenden Kontrast. Das große Jugendsinfonieorchester mit Martin Fischer verzauberte das Publikum mit vertrauten Opern-Stücken („Der Barbier von Sevilla“, „Triumphmarsch aus „Aida“) ebenso wie mit packenden Filmbildern (Morricones „The Good, The Bad And The Ugly). Opulente gesangliche Impressionen gelangen den jungen Musikern in Nino Rotas „The Godfather-Suite“. Kammermusikalische Eleganz boten mit zwei Kostproben aus den „Vier Jahreszeiten“ des Venezianers Antonio Vivaldi die Streicher des Jugendsinfonieorchesters, geleitet von Oliver Mathes. Im aufbrausenden Allegro-Sturm des „Frühlings“ zeigte Konzertmeisterin Malin Sochiera ihr großes Talent. Musikalische Begabung wurde auch sichtbar im Solo von Anton Adel, der bei „Gabriel’s Oboe“ von Ennio Morricone sein Instrument mit schlankem, sphärischem Ton präsentierte. Mit einer empfindsamen Vivaldi-Sonate auf der schwedischen Nyckelharpa (Schlüsselfidel) sorgte Angela Ambrosini, begleitet von ihrem Vater Marco Ambrosini (Nyckelharpa) und Eva-Maria Rusche (Klavier), für einen bejubelten Auftritt: Die Hatzfelder Abiturientin, die bereits seit 2016 an der Musikhochschule Leipzig studieren durfte, verabschiedete sich mit diesem Glanzstück.