Schüler hatten viele Fragen (HNA, 07.06.2013)

Schüler hatten viele Fragen (HNA, 07.06.2013)

Jugendliche aus Singapur und Australien wurden im historischen Rathaus empfangen

pad singapur hna 07 06 2013

Welche Freizeitangebote bietet Frankenberg den Jugendlichen? Ist das Leben in Frankenberg teurer als im Durchschnitt in Deutschland? Arbeiten die meisten jungen Menschen in Frankenberg oder woanders? Wie kann man in Deutschland Bürgermeister werden? Diese und viele andere Fragen stellten zwölf Schüler aus Singapur und drei Schüler aus Australien jetzt an Frankenbergs Bürgermeister Rüdiger Heß. Das Frankenberger Stadtoberhaupt hatte die 14- und 15-jährigen ausländischen Jugendlichen und deren Gastgeschwister in das historische Rathaus zu Getränken und Brezeln eingeladen.

Heß betonte während seiner Begrüßung, wie wichtig es sei, dass ein kultureller Austausch stattfinde und das Lernen fremder Sprachen die Verständigung zwischen verschiedenen Völkern fördere. Um die deutsche Sprache zu lernen und die deutsche Kultur besser zu verstehen, sind die Jugendlichen für drei Wochen zu Gast in Frankenberg. Während dieser Zeit wohnen sie noch bis zum 23. Juni bei Gastfamilien. Unterschiede haben die Jugendlichen bereits festgestellt: „Die Natur ist hier sehr schön. Und die Luft ist frisch.“ Singapur sei sehr laut und Frankenberg so ruhig. „In Singapur haben wir nicht so viel Natur. Es ist eine Großstadt“, erklärte ihre Betreuerin Annie Heng. Sie ergänzte den ersten Eindruck der Schüler: „Es ist sehr kalt hier. In Singapur sind es 30 Grad.“ Auch seien die Deutschen romantisch, so der Eindruck der Jugendlichen. Ihnen war aufgefallen, dass sich die Gasteltern küssten. Für sie ein ungewohntes Bild, erklärte Heng, weil die Kultur in Singapur nicht so sehr auf das Zeigen von Emotionen ausgerichtet sei. Auf Deutsch bedankte sich die Schülerin Tamy Chan für den Empfang und überreichte Bürgermeister Heß ein Buch mit Bildern und der Geschichte Singapurs.  Heng: „Normalerweise gibt es so ein Buch nur als Ehrung, wenn die Minister ins Ausland reisen.“ Anders als bei den Schülern aus Australien, die für drei Monate in Frankenberg sind, gibt es mit Singapur keinen Schüleraustausch, berichtete Katharina Beck, die Lehrerin an der Edertalschule ist. Der Pädagogische Austauschdienst (PDA) arbeitet mit der Deutschen Botschaft in Singapur zusammen. Jedes Jahr gibt es für Stipendiaten, die besonders gute Leistungen in Deutsch erbracht haben, die Möglichkeit nach Deutschland zu reisen und die Kultur kennenzulernen. Seit vergangenem Sonntag sind die Jugendlichen aus Singapur in Frankenberg. In den drei Wochen werden sie unter anderem Wanderungen, Stadtführungen und Städtetouren unternehmen, aber auch am Unterricht an der Edertalschule teilnehmen.