Mit mehr als dem Zeugnis in die Ferien (wlz-fz, 26.07.2014)
Edertalschüler für besondere Leistungen ausgezeichnet
Zeugnisse haben gestern alle Edertalschüler bekommen. Doch einige nahmen noch die eine oder andere Urkunde mit – denn viele Schüler haben sich über das übliche Maß hinaus in einem Fach engagiert, haben ihr Können bewiesen und wurden dafür am letzten Schultag ausgezeichnet. Rechnen, knobeln und logisch denken – dafür steht der Mathematikwettbewerb der Schule. Bereits zum sechsten Mal haben Schüler der Jahrgangsstufen fünf und sechs die Möglichkeit, sich mit kniffligen Rätselaufgaben zu beschäftigen. In diesem Schuljahr hatten die sieben Teilnehmer mit logischen Zahlenreihen, schwierigen Rechen- und Zeichenaufgaben und ersten Aufgaben der Wahrscheinlichkeitsrechnung zu kämpfen; darüber hinaus bedeuteten SMS-Kodierungen, mögliche Muster von Parkettverlegungen am Fußboden sowie Rangierprobleme von Zügen besondere Herausforderungen für die Schüler. Organisiert wird der Mathewettbewerb von Lehrer René Engel, der die Motivation der Teilnehmer lobte und sich freute, den Siegern ihre Urkunden und Geschenke zu überreichen. In der Klasse sechs war der Wettbewerb besonders hart umkämpft; teilweise trennte die Platzierten nur ein Punkt. Die Teilnehmer der fünften Klasse bekamen ein Mathematikbuch zum Knobeln, die Sieger der Jahrgangsstufe sechs durften sich über einen nagelneuen Taschenrechner freuen. Doch nicht nur die Unterstufe hat Mathetalente zu bieten, auch in der Einführungsphase fand ein Mathewettbewerb statt, an dem insgesamt 97 Schulen beteiligt waren. Die Frankenberger Siegerin Isabell Drath gehört zu den besten 20 hessenweit.
Fleißige Leser
Ebenfalls spitze waren die Leistungen von Svenja Ernst, Carolin Kaufmann, Paula Feisel, Sophia Sehner, Leonie Eisenblätter und Maren Schäfer. Die Achtklässlerinnen waren im Französisch-Lesewettbewerb die Besten in ihren Klassen. Beim Wettbewerb der Schulbesten, den die Lehrerinnen Claudia Neumark, Monika Lacher und Walburga Lange organisierten, setzten sich Sehner und Ernst durch. Bewertet wurden sie von einer Jury, der ihre Lehrerinnen aus Gründen der Fairness nicht angehörten. Nach dem Sieg ging es für die beiden jungen Damen nach Fritzlar zum „Concours Lecture“, dem regionalen Lesewettbewerb für alle Freunde der französischen Sprache. Dort lasen sie einen Text nach Wahl – sie blieben bei ihren Siegertexten aus dem Schulwettbewerb – und einen unbekannten Text. Auch wenn der Sieg letztlich nicht nach Frankenberg ging: Für die Schüler war es eine wertvolle Erfahrung – ebenso wie für die Matheschüler, die ihren Horizont über den Unterricht hinaus erweiterten.
„Hat viel Theater gemacht“ (HNA, 26.07.2014)
Edertalschule Frankenberg: Paul Möllers wurde in den Ruhestand verabschiedet
Wie konnte es anders sein: Kreativ, musikalisch, freundlich, humorund gefühlvoll sowie mit vielen netten Worten ist Oberstudienrat Paul Möllers am Freitag aus dem Schuldienst verabschiedet worden. Am letzten Schultag vor den Ferien gab es für Möllers, der 28 Jahre lang die Theater AG des Frankenberger Gymnasiums Edertalschule geleitet hatte, viele herzliche Umarmungen, gute Wünsche und am Ende riesigen Applaus. Unter den Gästen waren nicht nur Vorgesetzte und Kollegen, sondern auch langjährige Wegbegleiter. Die Abschiedsfeier für Möllers war kurzweilig und unterhaltsam, Oberstudiendirektor Stefan Hermes, der Leiter der Edertalschule, überreichte Möllers die Urkunde für die Versetzung in den Ruhestand. Paul Möllers habe in seinen vielen Dienstjahren „andauernd Theater“ gemacht, erinnerte der Schulleiter in seiner Abschiedsrede. Das war allerdings alles andere als negativ gemeint. Mit dem Namen Paul Möllers sei automatisch immer eine Verbindung zur Theater AG hergestellt worden – „eine reflexartige Verbindung zu seiner außerdienstlichen Tätigkeit.“ Von frühester Dienstzeit an habe Paul Möllers das Theater in seinen Dienst integriert, erinnerte Hermes. Auch den eindrucksvollen Spitznamen, den die Schüler Paul Möllers verpasst hatten, hatte der Schulleiter auf Lager: „Stephen Spielberg der Theater AG.“ In insgesamt 28 Aufführungen habe Möllers seinen Schülern die Augen für das Theater geöffnet. Paul Möllers werde zwar keine Lücke im Lehrerzimmer hinterlassen – dort war er nur selten –, dafür aber im kulturellen Leben der Schule, merkte Ulrike Rupprecht vom Personalrat an. Möllers beschrieb sie als einen „unkonventionellen und immer freundlichen Kollegen“. Rene Engel von der Fachschaft Politik/Wirtschaft sagte, dass sich Möllers auch in Zukunft nicht ganz zur Ruhe setzen werde. „Er wird weiterhin humorvolle Theater-Workshops abhalten.“ Paul Möllers habe das Leben der Edertalschule wesentlich mitgeprägt, sagte Thorsten Jech für die Fachschaft Deutsch. „Nicht Du hast das Theater gesucht, das Theater hat Dich gefunden“, rief er seinem scheidenden Kollegen zu. Möllers Vornamen setzten seine Mitarbeiter in der Theater AG, Thorsten Jech, Ingrid Obermann, Andrea Weiß und Antje Rau, in Adjektive um: „Provokant, anspornend, ungewöhnlich, liebevoll“, beschrieben sie Paul Möllers. In den vergangenen Jahrzehnten habe es an der Schule viele Bewegungen gegeben, sagte Paul Möllers zum Abschied – auch mal einen Salto rückwärts. Er sei nie ein Befürworter von Verboten gewesen: „Besser, es geht etwas schief, als das keiner etwas wagt.“ Besonders wichtig sei für ihn die Einführung des Fachs Darstellendes Spiel gewesen. Damit sei Theater auch im Unterricht angekommen. „Der Lehrerberuf ist toll, ich werde ihn vermissen“, gab Möllers letztlich zu. Natürlich gab es auch Geschenke, viele sogar.